Ausgezeichnete Leistung für Team der Jugend-Psychiatrie

Ausgezeichnetes Team der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters unter der Leitung von Prof. Christine M. Freitag (2. v. re.). Foto: Universitätsklinikum Frankfurt
Ausgezeichnetes Team der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters unter der Leitung von Prof. Christine M. Freitag (2. v. re.). Foto: Universitätsklinikum Frankfurt

Der Theodor-Stern-Stiftungspreis ehrt in diesem Jahr ein ganzes Stationsteam. Es hat entscheidend dazu beigetragen, eine wirksame Therapie für Jugendliche zu etablieren, die unter schweren psychischen Störungen leiden.

Am 5. Dezember wurde der Theodor-Stern-Stiftungspreis an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DBT-Station vergeben – DBT steht für Dialektisch-Behaviorale Therapie. Die Preisverleihung fand in diesem Jahr erstmalig im Museum Giersch der Goethe-Universität statt. Die DBT-Station gehört zur Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters unter der Leitung von Prof. Christine M. Freitag am Universitätsklinikum Frankfurt. Die Gruppe wird für ihr Engagement beim Aufbau der Station und der Etablierung des Therapiekonzeptes geehrt.

„Dieses Team hat tatsächlich Großes für die Patientenversorgung am Universitätsklinikum geleistet und ein wichtiges Angebot für Jugendliche geschaffen, die dringend Hilfe benötigen“, würdigt Prof. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums.

Ein Angebot, das wirklich hilft

Auf der DBT-Station werden Patienten mit verschiedenen Krankheitsbildern behandelt. Dazu gehören Depressive Störungen mit selbstverletzendem Verhalten, Posttraumatische Belastungsstörungen, Bulimie, Borderline, Störungen des Sozialverhaltens und verschiedene Angststörungen. Häufig können die Betroffenen ihre Emotionen nicht kontrollieren und der Krankheitsverlauf ist von Krisen mit regelmäßigen Suizidgedanken geprägt. Bevor sie ans Universitätsklinikum kommen, haben sie oft schon eine lange Vorgeschichte mit Krankenhausaufenthalten, bei denen sie aber nicht ausreichend stabilisiert werden konnten.

DBT ist eine Therapie, die zunächst für Erwachsene entwickelt und dann auch auf Jugendliche übertragen wurde. Sie beinhaltet verschiedene therapeutische Methoden. Mit ihrer Hilfe wird versucht, eine Balance zu finden zwischen dem Verstehen und Respektieren eines Problems und dem Ziel einer Veränderung.

„Es gibt in Deutschland nur wenige Standorte, an denen die DBT eingesetzt wird – obwohl die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist. Durch den unglaublich engagierten und erfolgreichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station konnten wir hier ein Angebot schaffen, das den häufig extrem belasteten Jugendlichen wirklich weiterhilft“, erläutert Prof. Freitag.

Höchst motiviertes Team

2011 haben die Vorbereitungen begonnen, im Februar 2012 ist dann die finale Entscheidung getroffen worden, eine DBT-Station am Universitätsklinikum einzurichten. Bereits am 1. Mai 2012 wurde sie tatsächlich eröffnet. Dabei waren die Startbedingungen sehr herausfordernd: Das Team war neu zusammengestellt, die Stationsräume noch komplett leer und das Therapiekonzept den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern völlig fremd. „In dieser denkbar schwierigen Ausgangslage war das Team in höchstem Maße zur Aus- und Weiterbildung motiviert. Es hat sich sehr intensiv mit den DBT-Inhalten auseinandergesetzt – und das parallel zur ohnehin hohen Arbeitsbelastung durch den strukturellen Aufbau der Station und die bereits laufende Krankenversorgung“, betont Prof. Freitag.

Seit der Eröffnung ist die Station regelmäßig voll belegt. Dabei wurden die Maßnahmen kontinuierlich weiterentwickelt. Zum Beispiel wurden Gruppenverfahren mit einem Skillstraining für die Jugendlichen – unter anderem zur Emotionsregulierung und Stresstoleranz – detailliert ausgearbeitet. Auch spezielle Pakete zur Unterstützung der Eltern wurden geschnürt. Die Ergebnisse sind sehr gut: „Die rund 40 schwer betroffenen Patientinnen und Patienten, die wir im Jahr wegen ihrer psychischen Störungen behandeln, machen überwiegend hervorragende gesundheitliche Fortschritte.“
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Die Teammitglieder in alphabetischer Reihenfolge: Gabriele Geisel, Dr. Angelika Gensthaler, Nadja Gharbi, Karolina Goschiniak, Sascha Grabow, Stefanie Hefner, Dagmar Huschens, Laura Mahmoud, Christina Möller, Ute Nau, Lisa Sauer, Till Schmanke, Dinah Schramm, Dipl. Psych. Viliyana Stancheva, Jennifer Staubus, Lisamarie Stütz, Daniela Veerasingam-Seel, Dipl. Psych. Sina Vogel, Malin Weidenweber, Vanessa Werning, Dipl. Soz. Päd. Uli Wörner
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Quelle: Pressemitteilung der Universitätsklinik

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