Goethe, Deine Forscher: Joachim Curtius, Physiker

Prof. Dr. Joachim Curtius, Experimentelle Atmosphärenforschung, Institut für Atmosphäre und Umwelt; Foto: Dettmar
Prof. Dr. Joachim Curtius, Experimentelle Atmosphärenforschung, Institut für Atmosphäre und Umwelt; Foto: Dettmar

Woran forschen Sie?

Wir erforschen die Partikel- und Wolkenbildung in der Atmosphäre. Partikel sind wichtig, zum Beispiel weil an ihnen bei der Wolkenbildung das Wasser kondensiert. Andererseits untersuchen wir, wie in Wolken das Wasser mit Hilfe von Eiskeimen gefriert. Um die Häufigkeit der Eiskeime in verschiedenen Höhen zu bestimmen, nutzen wir das neue Forschungsflugzeug HALO. Seit September 2014 sind wir mit den Eiskeimmessungen an einer großen HALO-Messkampagne in Manaus in Brasilien beteiligt.

Ihre Forschung in sieben Worten?

Atmosphäre, Spurengase, Partikel, Wolken, Eiskeime, Ionen, Klima.

Was fasziniert Sie an der Goethe-Universität?

Die Goethe-Universität hat sich in den vergangenen Jahren sehr schnell und positiv entwickelt. Die neuen Campi bieten eine ausgezeichnete Atmosphäre für Studierende und Forscher, und der Umzug in die neuen Gebäude hat insgesamt eine Aufbruchsstimmung erzeugt.

Wo sehen Sie den gesellschaftlichen Nutzen Ihrer Forschung?

Forschung zu Klima und Wetter hat immer einen sehr direkten gesellschaftlichen Nutzen. Ich habe mir dieses Forschungsfeld gerade deshalb ausgesucht, weil ich in einem Feld mit einem großen und sehr direkten gesellschaftlichen Nutzen forschen wollte.

Wenn Sie heute noch einmal studieren könnten, würden Sie dasselbe Fach wieder wählen?

Ja, wahrscheinlich würde ich wieder Physik wählen. Als ich vor der Studienentscheidung stand, habe ich lange zwischen Architektur, Medizin und Physik hin- und herüberlegt. Heute bin ich froh, die Physik gewählt zu haben, weil mir die Forschung einen enorm vielfältigen und spannenden Beruf bietet.

Was schätzen Sie an den Forschungsbedingungen vor Ort?

Die neuen Gebäude am Riedberg bieten insgesamt sehr gute Forschungsbedingungen. Für uns ist auch das Taunusobservatorium am Kleinen Feldberg sehr wichtig. Es ist sogar ein Jahr älter als die Goethe-Universität!

Was war ein besonderes Forschungserlebnis?

Da fallen mir viele ein: zum Beispiel Messungen im Abgasstrahl eines vorausfliegenden Flugzeugs im Abstand von 20 Metern oder bei Schneesturm und Orkan auf dem Jungfraujoch in 3.500 Meter Höhe. Die experimentelle Atmosphärenforschung hat eine Menge »Abenteuer Forschung« zu bieten, am spannendsten ist aber immer der Moment, wenn man die frischen Daten zum ersten Mal sieht und bespricht.

Was tun Sie in Ihrer Freizeit?

Ich verbringe die Zeit mit meiner Familie, wir fahren oft in die Eifel zum Wandern und Radfahren, und diesen Sommer haben die Kinder und ich am Baumhaus einen zweiten Stock angebaut. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung in Ruhe zu lesen, genieße ich auch sehr.

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Goethe, Deine Forscher
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Frankfurt im Portrait

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