Goethe-Universität erhält Mittel zur Förderung Studierender mit Fluchthintergrund

© Uwe Dettmar

Die Goethe-Universität war mit ihrem Antrag im Förderprogramm „Angekommen, integriert, qualifiziert!“ des Stiftungsfonds Deutsche Bank im Stifterverband zur Unterstützung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund an Hochschulen erfolgreich. Unter knapp 50 Bewerbern wurde die Goethe-Universität als eine von sieben Hochschulen ausgewählt und erhält insgesamt 50.000 € zur Umsetzung ihres Konzepts Service⁴ zur Förderung Studierender mit Fluchthintergrund im Studienverlauf. Von den Fördermitteln werden 32.000 € als Strukturfördermittel eingesetzt und 18.000 € werden zur Vergabe von zehn Jahresstipendien für Geflüchtete im Rahmen des Deutschlandstipendiums der Goethe-Universität verwendet.

Diese Mittel werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (MBF) verdoppelt, so dass zehn Deutschlandstipendien in Höhe von monatlich 300 € an geflüchtete Studierende vergeben werden, damit sie monetäre und ideelle Unterstützung erhalten können. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Antrag im Förderprogramm ‚Angekommen, integriert, qualifiziert!‘ punkten konnten. Nun können wir noch viel gezielter Geflüchteten eine Perspektive im Studium und auch darüber hinaus bieten“, betont Tanja Brühl, Vizepräsidentin für Lehre an der Goethe-Universität.

Die Universität hat in den letzten Jahren ein vielfältiges Beratungsangebot aufgebaut, das Studierende beim erfolgreichen Studienstart, dem weiteren Studienverlauf und dem Übergang ins Berufsleben unterstützt. Seit Sommer 2015 sind diese Angebote um Elemente für geflüchtete Studierende ausgebaut worden. Hier ist vor allem das „Academic Welcome Program“ zu nennen. Ziel der verschiedenen Maßnahmen ist es, die Integration von Studierenden mit Fluchthintergrund in das Hochschulsystem zu fördern.

Mit den Fördermitteln sollen Studierende mit Flucht- und Migrationsverlauf nun im Studienverlauf durch folgende Projekte unterstützt werden: (1) Aufbau einer Servicestelle „Studium & Flucht“ im International Office; (2) Ausbau des Bereichs Service Learning mit einem Hilfskräfte-Pool; (3) Aufbau von neuen Workshop-Angeboten im International Career Service; und (4) monetäre Unterstützung und ideelle Förderung durch Deutschlandstipendien für Geflüchtete.

Die neue Servicestelle „Studium & Flucht“ soll eine niederschwellige Anlauf- und Verweisstelle für Studierende mit Fluchterfahrung im Fachstudium bieten. Um einen erfolgreichen Studienverlauf zu ermöglichen, ist es wichtig, dass die Geflüchteten schon zu Beginn des Studiums wissen, welche Aufgaben und gegebenenfalls Schwierigkeiten im Verlauf eines Studiums auf sie zukommen können. Zur Optimierung von bestehenden Service Learning Angeboten sowie der Ausweitung des Angebotes in diesem Bereich soll ein „Hilfskräfte-Pool“ eingerichtet werden, um Lehrende, die Service Learning durchführen, zu unterstützen.

Bevorzugt würden für diese Stellen Studierende mit Fluchterfahrung oder Migrationshintergrund angestellt, um eine Brücke zu den teilnehmenden Studierenden mit ähnlichen Erfahrungen zu bauen. Geflüchtete benötigen genau wie alle Studierenden – aber in noch höherem Maße – Unterstützung bei der Berufsorientierung, Bewerbung und Vorbereitung auf den Berufseinstieg. Deshalb sollen spezielle Angebote mit Hilfe dieser Förderung für die Zielgruppe geplant und realisiert werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 6. Februar 2017

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