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Goethe’s Green Initiative: Wissen, wie nachhaltig das Mensagericht ist

Die studentische Goethe’s Green Initiative an der Goethe-Universität unterstützt das bundesweite »CO2-Projekt Klimabewusste Mensa«.

Manchmal führen verschiedene Pfade in die gleiche Richtung, stellt Anna Geyer, Studentin an der Goethe-Universität und Umweltaktivistin der Goethe‘s Green Initiative, fest: Die Idee, neben den Mensagerichten die CO2-äquivalten Emissionen anzuzeigen, um auf die Klimarelevanz unserer Ernährung hinzuweisen, kam bereits im Sommer 2019 in der „Senats-AG Nachhaltigkeit“ auf: „Wir wollten uns zu diesem Thema mit anderen Hochschulen aus der Region vernetzen. Das lief anfangs eher schleppend an, aber dann entstand über die Green Office Initiative der HfMDK, für die das Thema Klima und Ernährung einen großen Stellenwert hat, der Kontakt zur Mensainitiative der Universität Dresden, die auf dem Weg zu einer klimabewussten Mensa schon weiter vorangeschritten war. Die studentische Initiative in Dresden holte dann mit großem Erfolg die entscheidenden Akteure aus ganz Deutschland mit ins Boot – eben auch die Frankfurter. Bislang wohl der größte Erfolg: In der Mitgliederversammlung des Dachverbands „Deutsches Studentenwerk“ im Dezember 2021 beschloss dieser, das „CO2-Projekt Klimabewusste Mensa“ zu unterstützen.

Anna Geyer erläutert das Grundprinzip: „Mithilfe einer Datenbank, die von der Schweizer Firma Eaternity entwickelt wird, können die Umweltauswirkungen der kompletten Produktionskette eines Gerichts berechnet und in Form von CO2-äquivalenten Emissionen angegeben werden. Über eine Schnittstelle könnte das automatisiert auch in der Mensa verwendet werden“. Laut Eaternity ist unsere Lebensmittelwahl für ein Drittel der menschgemachten Treibhausgasemissionen verantwortlich, die Hälfte davon ließe sich durch clevere Entscheidungen reduzieren. Beispielsweise verursachen eine traditionelle Rinderroulade oder eine käselastige Lasagne vielfach höhere CO2äq-Emissionen als ihre veganen Alternativen. Anna Geyer hofft, dass sich durch Aufklärung und Transparenz langfristig sowohl die Nachfrage- als auch die Angebotsseite in den deutschen Mensen ändern könnte: damit nachhaltiger und bewusster gekocht wird. Bisher haben nur die Studierendenwerke in Erlangen, Stuttgart und Karlsruhe die CO2äq-Kennzeichnung umgesetzt. Im Rahmen des vom Bund geförderten Projekts „Klimateller“ starten seit diesem Jahr 20 weitere Studierendenwerke einen Testlauf.

„Uns ist wichtig, dass wir niemandem etwas aufzwingen möchten. Die Mensabesucher*innen sollen über die Umweltauswirkungen informiert werden, treffen aber selbst die Entscheidung, was sie essen. Wer lieber ein CO2-intensives Gericht essen möchte, soll das auch weiterhin tun dürfen“, betont Anna Geyer.

Die klimabewusste Mensa ist nur eines von vielen Themen, mit denen sich die Goethe’s Green Initiative beschäftigt: Auf dem „Umsonst-Flohmarkt“ des Umsonstladen-Projekts „Drehscheibe“ können Studierende und Mitarbeiter*innen der Goethe-Uni ohne Gegenleistung Gebrauchsgegenstände abgeben, die sie nicht mehr brauchen und/oder solche finden und mitnehmen, die sie gebrauchen können. Beim Projekt „PermaKulturInseln“ hat sich die Goethe’s Green Initiative mit dem Wissenschaftsgarten der Universität, dem AStA sowie dem Arbeitskreis „PermaKulturInseln“ der GemüseheldInnen und des Ernährungsrats Frankfurt zusammengetan, um Campusgärten zum Mitmachen zu errichten. Darüber hinaus möchte die Initiative auch ein Forum sein für all jene Studierenden, die sich beim Thema Nachhaltigkeit engagieren wollen. „Die Corona-Pandemie hat die Akquise von neuen Mitstreiter*innen etwas gebremst, aber wir hoffen, dass sich künftig noch viel mehr Leute beteiligen werden – gerne auch von den anderen Campi der Universität“, hofft Anna Geyer.

Mehr Infos unter http://www.goethesgreenoffice.de

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