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Wissenschaftsgarten – Wachsende Erkenntnis

Im neuen Wissenschafts- und Arzneipflanzengarten am Campus Riedberg gibt es bekannte und seltene Pflanzen zu entdecken; Foto: Uwe Dettmar
Im neuen Wissenschafts- und Arzneipflanzengarten am Campus Riedberg gibt es bekannte und seltene Pflanzen zu entdecken; Foto: Uwe Dettmar

Rund 1.500 Pflanzenarten können künftig im neuen Wissenschafts- und Arzneipflanzengarten am Campus Riedberg erforscht werden. Im Juni 2014 wurde das neue botanische Forschungs- und Lehrareal im Süden des Campus eröffnet. Der weitläufige Freilandbereich ist drei Hektar groß und bietet mit verschiedenen Beeten, einer Glatthaferwiese, einem Kalktrockenhang, einem Buchenwäldchen und einer Streuobstwiese lebendiges Anschauungsmaterial für die Studierenden. Für die Pharmaziestudierenden ist der neu angelegte Arzneipflanzengarten ein wichtiger Lernort.

In elf großen, von Bruchsteinen eingefassten Beeten sind die Pflanzen nach ihren charakteristischen Inhaltsstoffen gruppiert – von Ätherischen Ölen bis zu Schwefelhaltigen Verbindungen. Informationstafeln geben einen Überblick über die botanischen Merkmale, chemischen Inhaltsstoffe und pharmazeutischen Anwendungsgebiete. Im 1.450 qm großen und hochmodernen Forschungsgewächshaus, das bereits 2013 eröffnet wurde, werden rund 2.000 tropische und subtropische Pflanzenarten kultiviert.

Öffentliche Führungen werden unter anderem von Dr. Ilse Zündorf, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pharmazeutische Biologie, angeboten; Foto: Uwe Dettmar
Öffentliche Führungen werden unter anderem von Dr. Ilse Zündorf, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pharmazeutische Biologie, angeboten; Foto: Uwe Dettmar

Viele dieser Arten wurden von Wissenschaftlern der Goethe-Universität aus allen Teilen der Welt im Rahmen von Forschungsprojekten zusammengetragen, wie zum Beispiel Ameisenpflanzen aus Südost-Asien, seltene tropische Lianen oder Palmfarne aus Kuba.

Ein weiterer großer Teil der Pflanzen zeigt Besonderheiten im Pflanzenreich wie Wuchs, Trockenheitsresistenz oder Giftigkeit. Ebenso gehören wichtige Kultur- und Zierpflanzen zum Bestand, der in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. Dabei orientiert sich die Auswahl der Arten auch am aktuellen Lehr- und Forschungsbedarf. Der Wissenschaftsgarten ist der dritte Garten der Universität in ihrer 100-jährigen Geschichte und geht auf den 1763 von Johann Christian Senckenberg mit seiner Stiftung begründeten Garten zurück. Mit dem städtischen Palmengarten und dem Botanischen Garten bestehen enge Kooperationen, und die Anlagen ergänzen sich.

Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Georg Zizka vom Institut für Ökologie, Evolution und Diversität und bei Prof. Enrico Schleiff, Vizepräsident der Goethe-Universität und Professor am Institut für Molekulare Biowissenschaften des Fachbereichs Biowissenschaften, während Diplomingenieur Robert Anton die technische Leitung übernommen hat. Die Finanzierung des Arzneipflanzengartens erfolgte fast vollständig über private und Firmen-Spenden; unter anderem über Pflanzen-Patenschaften. Der Freilandbereich ist wochentags bis zum frühen Nachmittag für die Öffentlichkeit zugänglich, und regelmäßig werden thematische Führungen zu aktuellen Forschungsprojekten angeboten.

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Dieser Artikel ist im Jahrbuch 2014 erschienen: [PDF-Download]

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