„Niemals ohne Mathematik und Geschichte“: Symposium ehrt Bertram Schefold

Bertram Schefold (m.) mit Ottmar Issing (r.) und Christian Schlag. Foto: Dettmar

Ende 2023 konnte er seinen 80. Geburtstag begehen, nun ehrte ihn sein Fach mit einem Symposium: Bertram Schefold, Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie mit den Schwerpunkten Kapitaltheorie und Geschichte der ökonomischen Theorien, lehrt und forscht ziemlich genau seit 50 Jahren an der Goethe-Universität. Der Schweizer hat an zahlreichen Universitäten im Ausland geforscht, unter anderem in Nizza, New York und an mehreren in Ostasien. Er war unter anderem auch viele Jahre Vorsitzender der Stefan-George-Gesellschaft und hat auch über die Ökonomen des Kreises publiziert.

Prof. Christian Schlag, Dekan des Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, dankte in seiner Begrüßung Schefold für seine langjährige Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Goethe-Universität. Schlag verwies in seiner Rede unter anderem auf ein aktuelles Porträt in der FAZ; wenn geschrieben werde, dass Schefold die „Wirtschaftstheorie aus den Angeln heben“ wolle, werde damit sein Mut, gegen den Mainstream anzuschreiben, betont. Der Ökonom Otmar Issing, unter anderem der frühere Präsident des Center for Financial Studies, sprach in seinem Festvortrag mit dem Titel „Ökonomie in Zeiten intensiven Wandels“ über die großen Herausforderungen der Gegenwart. Auch nicht-messbare Elemente gehörten für die Analyse und für die Entscheidungsfindung dazu; das beschränkte Wissen über die gegenwärtige Lage erfordere Demut, so Issing. Er bezeichnete Schefold „als ökonomischen Feingeist“ und „vielbelesenen Intellektuellen“. 

In seinem eigenen Vortrag „100 Semester Lehre am FB02“ sprach dann Bertram Schefold über seinen intellektuellen und wissenschaftlichen Werdegang. Ursprünglich in den Naturwissenschaften gestartet, fand er Ende der 60er-Jahre den Weg zur Ökonomie. Die Goethe-Universität in den 70er-Jahren sei für ihn ein „Kulturschock“ gewesen. Schefold zeichnete die vielen Forschungsinteressen, von der Anthropologie der Wirtschaftssysteme über Theoriegeschichte bis hin zur Geschichte des eigenen Fachbereichs, nach. 

Der zweite Teil des Symposiums fand im Eisenhower-Saal statt, mit Vorträgen unter anderem vom Wirtschaftshistoriker Prof. Werner Plumpe über Reichtum und Armut.  Organisiert worden war das Symposium von Prof. Volker Caspari, Seniorprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Goethe-Universität.

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