Wenn Feuerwehr und Polizei bei einer Katastrophe wie der Ahrtal-Überschwemmung oder bei plötzlichen Prügeleien während einer Großdemonstration eine schnelle Übersicht über die Lage benötigen, könnten künftig Schwärme vieler Drohnen unterstützen. Sie würden schnell und systematisch Hausdächer nach Personen absuchen, die sich dorthin vor der Flut gerettet hätten, oder Gewalttäter verfolgen, die versuchen, in Menschenmengen unterzutauchen.

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Drohnen nur den Einsatzkräften gehorchen und alleine von ihnen kontrolliert werden. Im Podcast „Denken im Schwarm: die Anwendung von Organic Computing für Drohnen“ des hessischen Innenministeriums berichten die Informatiker Prof. Mathias Pacher (Duale Hochschule Baden-Württemberg und Goethe-Universität) und Prof. Uwe Brinkschulte (Goethe-Universität) über ihre Forschung zur Steuerung und Sicherung von Drohnenschwärmen.
Die beiden Forscher haben eine Technik entwickelt, die sogenannte künstliche DNA, mit der Drohnenschwärme sehr zuverlässig gesteuert werden können: Fällt in einer Drohne zum Beispiel einer der Prozessoren aus, können dessen Aufgaben von den anderen Drohnen übernommen werden. Hackerangriffen begegnet der Drohnenschwarm unter anderem mit vertrauensbasierten Methoden: Die Drohnen „kennen“ sich gegenseitig. Wenn eine Drohne ein ungewöhnliches Verhalten zeigt, schottet sich der Rest des Schwarms gegen sie ab.