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Sprachwissenschaftlerin Saloumeh Gholami erhält renommiertes Fellowship an der Oxford University

Saloumeh Gholami (Foto: privat)

Zwei Fellowships für einen Forschungsaufenthalt an der Oxford-Universität vergibt das Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies (OCHJS) und seine Oxford School of Rare Jewish Languages ​​(OSRJL) jedes Jahr. Eines der renommierten Fellowships 2022 geht an die Sprachwissenschaftlerin Professor Dr. Saloumeh Gholami, die seit 2020 als Professorin für Minderheitensprachen im Rahmen des LOEWE Schwerpunkts „Minderheitenstudien: Sprache und Identität“ am Institut für Empirische Sprachwissenschaft forscht und lehrt; Gholami wird damit als herausragende etablierte Wissenschaftlerin gefördert, die an verschiedenen Aspekten von „Rare Jewish Languages“ arbeiten, also linguistische, literarische und Manuskriptstudien betreiben.

Im Rahmen des Fellowships wird Gholami in Oxford Gorani-Handschriften in hebräischer Schrift erforschen. Die Judeo-Gorani-Texte bieten eine Vielzahl einzigartiger Merkmale aufgrund ihres Kontakts mit verschiedenen Sprachen wie Persisch, Südkurdisch, Gorani und Hebräisch und geben so Einblicke in Themen der Sprachforschung wie etwa Code-Switching, Pidgin, Sprachkonvergenz und Sprachentlehnung. Das Ergebnis dieser Forschung ist von besonderer Bedeutung für den Bereich der vergleichenden jüdischen Studien.

Die vergleichenden jüdischen Studien sind Teilbereich des LOEWE-Schwerpunkts „Minderheitenstudien: Sprache und Identität“, der seit 2020 federführend an der Goethe Universität verortet ist.  In ihm wird interdisziplinär die Identitätsbildung bei Minderheiten untersucht. In elf Teilprojekten des Schwerpunkts geht es überwiegend um drei Arten von Relationen: die Beziehung zwischen Minderheiten „im eigenen Land“ und Minderheiten „im Ausland“; die Beziehung zwischen der Selbstwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung von Minderheiten sowie das Wechselverhältnis von Sprache, Religion, Kultur und Ethnos, und zwar in Selbstsicht und Fremdsicht „im eigenen Land“ und „im Ausland“. Die untersuchten Fragestellungen bewegen sich im Spannungsfeld von Selbstidentifikation und Fremdzuschreibung der Minderheiten.

Im vergangenen Sommersemester wurde im Rahmen des Schwerpunkts eine Ringvorlesung zum Thema „Sprache und Identität“ durchgeführt. Im kommenden Jahr ist die internationale Tagung mit dem Titel „Language, society & identity in diverse ethnolinguistic contexts“ an der Goethe-Universität geplant. An der Konzeption und Organisation ist Saloumeh Gholami maßgeblich beteiligt.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://sprache-identitaet.uni-frankfurt.de/teilprojekte/

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