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Allianz der Rhein-Main-Universitäten: neue organisatorische Basis

Gemeinsam stark, als Partner bei Projekten zu Forschung, Studium und Lehre, Transfer und abgestimmten Unterstützungsstrukturen: Ende 2015 schlossen sich die Goethe-Universität Frankfurt, die TU Darmstadt und die Johannes Gutenberg- Universität Mainz zusammen zur strategischen Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU). 2021 wurde ein umfänglicher Transformationsprozess angestoßen für die Fortentwicklung der RMU. Ziel ist die Entwicklung der Metropolregion Rhein-Main zu einer international führenden, global sichtbaren Wissenschaftsregion. Mit der Einrichtung einer zentralen Geschäftsstelle und der Einrichtung eines Direktoriums wurde jetzt auch die organisatorische Basis für eine erfolgreiche Kooperation ausgebaut.

Kurzer Blick zurück: Wie alles begann

Direkt von Anfang an hatte die RMU-Allianz mehr zu bieten als ein offizielles Bekenntnis zur Zusammenarbeit. Gemeinsame Anförderungen, der RMU-Initiativfonds Forschung und sein Pendant, der RMU-Initiativfonds Lehre, unterstützen seit 2016 bzw. seit 2017 universitätsübergreifende Kooperationen. Zum Wintersemester 2020/21 startete das RMU-Studium. Dieses ermöglicht es Studierenden, die an einer der drei Hochschulen eingeschrieben sind, ohne zusätzliche Kosten und mit niedrigem Verwaltungsaufwand ausgesuchte Veranstaltungen an den jeweils beiden anderen Universitäten zu besuchen, an Prüfungen teilzunehmen und Leistungspunkte zu erwerben. Außerdem gibt es mittlerweile bereits sieben bilaterale Kooperationsstudiengänge der Goethe-Universität mit der TU Darmstadt und der Uni Mainz – und weitere sind in Vorbereitung.

Blick nach vorne: Drei Räume für Strategieprojekte

Die RMU-Allianz will aber noch deutlich weitergehen und die Wissenschaftsregion Rhein-Main zu einem international führenden, global beachteten Player machen. Eine Vielzahl strategischer Prozesse ist seit 2021 gestartet worden, um diesem Ziel Schritt für Schritt näherzukommen. Organisiert sind diese Strategieprozesse entlang des Denkmodells der drei Räume:

Raum 1: Der Innovationsraum

• Fellowships und Gastprofessuren stärken die Schwerpunkte der RMU durch gezielte Einbindung nationaler und internationaler Expertise.

• Abgestimmte Unterstützungsstrukturen ermöglichen eine verantwortungsvolle und synergistische Start-up-Förderung, insbesondere in den Bereichen Greentech, Fintech, Biotech.

• Der Wissensaustausch mit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft schafft Raum für die Zusammenarbeit und den Dialog mit unterschiedlichen Stakeholdern.

• Ein gemeinsames Institut (Arbeitstitel „RMU T3 Institute“ [T3 = Thinking Tomorrow Today]) soll Zukunftsthemen und zukunftsfähige Formen und Strukturen der Wissenschaftsorganisation identifizieren.

Raum 2: Der Interaktionsraum

• Regelmäßig an die Bedürfnisse der Wissenschaft angepasste Anförderung von Forschungs- und Lehrkooperationen innerhalb der RMU setzt Incentives und leistet Support für Bottom-up-Initiativen (= die RMU-Initiativfonds, s.o.).

• Eine stärker koordinierte und übergreifend abgestimmte Berufungsplanung dient als Instrument zur Stärkung bestehender und Bildung neuer Schwerpunkte der RMU.

• Gemeinsame und aufeinander abgestimmte Kommunikation erhöht die regionale, supraregionale und internationale Sichtbarkeit von Kompetenz und Leistungsfähigkeit der RMU.

Raum 3: Der Chancenraum

• Die Ausweitung des RMU-Studienprogramms (RMU-Studium, gemeinsame Lehrveranstaltungen, Modulöffnungen, gemeinsame Studiengänge) schafft einen deutschlandweit einmaligen Raum für Studierende.

• Der abgestimmte Ausbau von Förderung, Beratung, Unterstützung und Austauschmöglichkeiten für Early Career Researchers ermöglicht die individuelle Zukunftsplanung und den Start der wissenschaftlichen Karriere.

• Der Ausbau von Dual-Career- & Weiterbildungsangeboten eröffnet den Mitarbeitenden der drei RMU-Hochschulen viele Optionen für die persönliche Weiterentwicklung, die Hebung individueller Potenziale und für die individuelle Karriereplanung.

Die Struktur für eine neue Erfolgsgeschichte

Die ambitionierten Ziele für die Allianz der Rhein-Main-Universitäten machen auch zentrale Governance-Strukturen notwendig, die integrierend wirken und partizipativ angelegt sind. Zwei erste Meilensteine sind jetzt erreicht worden: Am 1. März 2023 hat die RMU-Geschäftsstelle ihre Arbeit aufgenommen. Ihre Aufgabe ist, die zentralen Aktivitäten der RMU zu koordinieren. Der bisherige RMU-Lenkungskreis, bestehend aus den drei Präsident*innen und Kanzler*innen der Allianz-Hochschulen, wird zu einem Direktorium. Dieses setzt sich aus den gewählten Präsidiumsmitgliedern der Partneruniversitäten zusammen. Im jährlichen Wechsel übernimmt dabei jeweils ein*e Präsident*in die Sprecherschaft für die RMU. Am 1. April startet Prof. Dr. Tanja Brühl von der TU Darmstadt als erste Sprecherin der RMU. In Vorbereitung ist zudem die Einrichtung eines Beratungsgremiums. Mitglieder dieses RMU Advisory Board werden international in Wissenschaft und Wissenschaftsmanagement ausgewiesene Persönlichkeiten sein. Weitere Elemente werden folgen. Diese sollen die Repräsentation der Universitätsmitglieder sichern und der Allianz der Rhein-Main-Universitäten interne und externe Expertisen zuführen.

Geschäftsführerin der RMU-Allianz

Zum 1. März 2023 hat Marlar Kin die Leitung der neuen Geschäftsstelle der Rhein-Main-Universitäten übernommen. Sie wird die Geschäftsstelle und deren Team sukzessive aufbauen. Marlar Kin kehrt aus München zurück ins Rhein-Main-Gebiet. Von 2018 bis 2023 war sie in der Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft für das Thema Welcome, Integration & Dual Career zuständig. Zuvor hatte Kin von 2010 bis 2018 den Dual Career Service Frankfurt im Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität koordiniert. Ihr beruflicher Werdegang startete 1999 an der Oper Frankfurt als Mitarbeiterin im Büro für Sponsoring, Fundraising und Sonderprojekte. 2001 wechselte sie als Referentin für Publikationen und Vorstandsangelegenheiten an die Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Von 2006 bis 2010 war sie dort Leiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Fundraising. Auch von ihrem akademischen Werdegang her ist Marlar Kin im Rhein-Main-Gebiet zu Hause: Sie studierte zuerst Architektur an der TU Darmstadt, machte dann ihren Master in Amerikanistik an der Goethe-Universität und studierte dort parallel Geografie. Marlar Kin ist darüber hinaus ausgebildete Fundraising- Managerin und „Professional Trainer“. Aufgabe der RMU-Geschäftsstelle ist, die zentralen Aktivitäten der RMU zu koordinieren. Konkret steht dahinter die Unterstützung des RMU-Direktoriums bei der strategischen und organisatorischen Leitung und Entwicklung der Rhein-Main-Universitäten, die Betreuung der RMU-Gremien, das Monitoring und die Steuerung der zentralen strategischen Entwicklungsprojekte und Kooperationsformate der RMU; die Außendarstellung der RMU, insbesondere die strategische Kommunikation und Vernetzung der RMU mit Partnern und in die Öffentlichkeit einschließlich Pressearbeit, Social Media und Veranstaltungen sowie die strategische Kommunikation und Vernetzung innerhalb der RMU-Allianz. Die RMU-Geschäftsstelle arbeitet in enger Abstimmung mit den zuständigen Leitungs- und Arbeitsebenen der drei Universitäten, inklusive des RMU-Kooperationsmanagements. Organisiert ist die neue Einheit als GmbH mit den Universitäten der Allianz als Gesellschafter.

Andreas Karg, Imke Folkerts

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