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Mittelhessischer Tag der Ökotoxikologie

Studierende erhielten Einblicke in das praktische Versuchswesen und in Studienangebote anderer Hochschulen.

Auf Initiative des Schwerpunktes Ökotoxikologie im Masterstudiengang Umweltwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde eine neue Plattform für die Begegnung und Vernetzung der Studierenden untereinander eingerichtet, der sich nun zum ersten Mal jährt. Um mehr Einblicke in das praktische Versuchswesen und Studienangebote anderer Hochschulen zu geben, organisiert der Schwerpunkt Angebotsformate, die über die Vorlesungen hinausgehen. Der »Mittelhessische Tag der Ökotoxikologie« bringt Studierende der Technischen Hochschule Mittelhessen, der Goethe-Universität Frankfurt, der Philipps-Universität Marburg, jüngst auch der Universität Kassel und der JLU am FNU in Homberg (Ohm) zusammen und erlaubt ihnen Einblicke in die ökotoxikologische Forschung und Praxis.

Ayla Delibás gibt Einblicke in die Regenwurm-Taxonomie an einer frisch gezogenen Probe. Im Hintergrund ein Regenwurm-Versuchsfeld. Acht unterschiedliche Arten wurden hier identifiziert. | Foto: Prof. Harald Platen

Bei einem gemütlichen Stelldichein am Pizzahaus des FNU konnten die Studierenden sich kennenlernen. Jeder erhielt eine Karte mit einem einheimischen Organismus und musste seinen Fressfeind, seine Beute oder das adulte Stadium zur Larve finden. Die Karten waren so verteilt, dass man jemanden einer anderen Hochschule finden musste. So konnte jeder Teilnehmer neue Kontakte knüpfen. Serviert wurden Pizza, selbstgebackene Kuchen und Getränke, sodass eine entspannte kommunikative Atmosphäre entstand.

Es folgte ein gemeinsamer Rundgang über das Gelände des FNUs. Prof. Dr. Klaus Peter Ebke stellte am Rande eines aktiven Regenwurmversuchsfeldes anschaulich die besonderen Aspekte von höherwertigen Feldprüfungen, sogenannten „Higher Tier“-Studien vor. Diese Studien, die sich mit der Auswirkung von Chemikalien auf komplexe Lebensgemeinschaften befassen, finden Anwendung im Rahmen der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. An einer weiteren Station, den Mesokosmen (Forschungsteichen), gaben Projektbeteiligte im Anschluss Einblicke in die Besonderheiten der Probenahmetechniken und die zahlreichen Tiergruppen. Neben den klassischen Fangmethoden wurden die sehr anspruchsvollen Anforderungen, die sich aus der Ökosystem-Modellierung ergeben, diskutiert. Ausreichende Biomasse, Populationsstruktur und Repräsentativität sind notwendig, um die Computermodelle zu speisen.

Den Abschluss des Mittelhessischen Tages der Ökotoxikologie füllte der Gastreferent Prof. Dr. Christoph Schäfers, Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME, Schmallenberg, mit dem Titel: „Von der molekularen Wirkung zum Populationseffekt – Vision oder schon machbar?“ Dieser Vortrag gibt einen ausgezeichneten Einblick in ein aktuelles Thema unserer Zeit – die Vermeidung von Tierversuchen mittels der Untersuchung molekularer Wirkmechanismen. Die Ergebnisse jüngster Forschung sind bereits sehr vielversprechend.

Der 2. Mittelhessische Tag der Ökotoxikologie war ein großer Erfolg, waren es 2023 erst 35 Gäste aus drei Hochschulen, so nahmen in diesem Jahr bereits über 50 Gäste aus fünf Hochschulen teil.

Prof. Dr. Rolf-Alexander Düring und Prof. Dr. Klaus Peter Ebke, JLU Gießen.

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