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50 Jahre in Bewegung – Entfesseltes Ich
Freitag, 8. Juni 2018, 19:30 bis 21:00

ENTFESSELTES ICH
1968 und das Experiment mit neuen Lebensformen
Mit 68 scheint die Befreiung des Individuums von Konventionen, Bindungen, Ressentiments und Grenzen einen historischen Schub erfahren zu haben. Das Leben – vor allem der jungen Bildungsbürger – inszenierte sich als großes Experiment. Dabei spielte auch die Kunst als individuelle Inszenierungs- und Darstellungsform eine wichtige Rolle. Ob die Infragestellung der Ehe als bis dato bevorzugter partnerschaftlicher Lebensform, Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften, Abtreibung und sexuelle Befreiung, Drogenkonsum, Leben in Kommunen, antiautoritäre Erziehung – das Individuum schien die Ketten eines „überkommenen Spießertums“ regelrecht sprengen zu wollen und setzt die totale Selbstbestimmung und Selbstinszenierung dagegen. Der zweite Bürger-Uni-Abend geht der Frage nach, inwieweit diese Experimente in der heutigen gesellschaftlichen Wirklichkeit nachwirken und wie viel Selbstinszenierung das Geschehen rund um die 68er-Bewegung begleitete.
Podiumsgäste u.a.: Matthias Horx (Trend- und Zukunftsforscher), Till van Rahden (Professor für Deutsche und Europäische Studien an der Universität Montreal), Sybilla Flügge (Professorin für Recht der Frau, ehemaliges Mitglied im Weiberrat), Gisela Getty (Hippie-Ikone der 68er, lebte mit Rainer Langhans in der Kommune 1)
Moderation: Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Veranstaltungsort: Goethe-Universität, Campus Westend, PA-Gebäude, Foyer