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Im Oktober 1949 kehrte Theodor W. Adorno aus dem amerikanischen Exil in seine Geburtsstadt zurück, um wieder an einer deutschen Universität zu lehren. Frankfurt lag in Trümmern, die Nazis hatten nur die Kleider gewechselt, aber die Studierenden kamen in Scharen. Bald war der Philosoph wöchentlich im Radio zu hören und zum Stichwortgeber und »Erzieher« der jungen Bundesrepublik geworden. Als Adorno 1969 starb, waren das Institut für Sozialforschung und sein Direktor bundesweit bekannt. Die Frankfurter Schule befand sich auf dem Zenit ihrer öffentlichen Wirkung.
Dieser Denkraum und seine Metamorphosen zwischen Nachkrieg und Wiedervereinigung sind das Thema dieses Buches, zwölf Mitarbeiter Adornos seine Protagonisten. Nach dem Tod des »Meisters« zerstreuten sie sich von der Stadt am Main nach Gießen, Lüneburg oder Starnberg. Jörg Später folgt ihren Wegen und schildert, wie sie in Wissenschaft, Politik und den neuen sozialen Bewegungen Adornos Erbe annahmen und veränderten. Adornos Erben schreibt die Geschichte der Kritischen Theorie neu: als große, vielstimmige Erzählung aus der alten Bundesrepublik – einem Land, das zwanzig Jahre mit Adorno existierte und zwanzig Jahre ohne ihn.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Book Talks“ am Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften (FZHG) spricht der Historiker Jörg Später über sein neues Buch. Das Gespräch führt Historiker Til van Rahden (Université de Montréal).
Zeit: 18:00 Uhr, c.t.
Ort: Cas. 1.812, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt
Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt kostenfrei.
Zu den Personen
Jörg Später, geboren 1966, ist promovierter Historiker und freier Autor. An der Universität Freiburg ist er mit der Forschungsgruppe Zeitgeschichte assoziiert. Sein Buch über Siegfried Kracauer stand 2017 auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik.
Til van Rahden, geboren 1967, ist Professor für Europäische Geschichte an der Université de Montréal, wo er von 2006 bis 2016 den Canada Research Chair in German and European Studies innehatte. Für seine Studie Jews and other Germans: Civil Society, Religious Diversity and Urban Politics in Breslau, 1860-1925 (Madison, 2008) erhielt er den „Fraenkel Prize in Contemporary History“.
Veranstalter
Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität
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