Aktuelles aus der Goethe-Uni
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Im Rahmen der Frankfurter Poetikvorlesung mit Judith Hermann finden zwei Begleitvorträge statt. Die Termine im Überblick:
Mo, 2.5.2022
Carola Hilmes (Frankfurt am Main)
Geschlecht & Kritik: das sogenannte ‚literarische Fräuleinwunder’
Das von Volker Hage 1999 im Nachrichtenmagazin Der Spiegel ausgegebene Label ist ambivalent: einerseits markiert es eine Erfolgsgeschichte, andererseits ist es misogyn. Diese Haltung ist für die Literaturkritik durchaus charakteristisch (vgl. Pohl/Schuchter (Hg.): Das Geschlecht der Kritik, 2021). Judith Herrmann gilt als Gesicht dieses Phänomens, das am literarischen Markt gut eingeführt ist, von den betroffenen Autorinnen aber abgelehnt wird (vgl. Caemmerer u.a. (Hg.): Fräuleinwunder, 2017). Hermanns Debut „Sommerhaus, später“ wurde damals als ‚Sound einer ganzen Generation‘ (Hellmuth Karasek) gefeiert. Im Vortrag sollen die Geschlechterstereotypen der Literaturkritik diskutiert und die Frage gestellt werden: Was gewinnen wir, wenn wir das sog. ‚literarische Fräuleinwunder‘ als die weibliche Seite der Popliteratur eingruppieren?
Mo, 16.5.2022
Leonhard Herrmann (Leipzig)
“Rahmen, Bühne, Sound. Judith Hermanns Erzählkunst”
Als den „Sound einer neuen Generation“ pries Hellmuth Karasek einst Judith Hermanns Debüt Sommerhaus, später im Literarischen Quartett. Wodurch entsteht dieser „Sound“, und wie lässt sich sein Entstehen beschreiben? Der Vortrag unterscheidet zwei grundlegende Erzählverfahren in Hermanns Erzählbänden, die diesen ,Sound‘ auf je unterschiedliche Weise hervorbringen. Erzählen, so die These, findet bei Hermann in Strukturen statt, die einerseits als Bühne, andererseits als Rahmen beschreibbar sind. Mit beiden schließt Judith Hermann an eine seit Langem geführte Debatte darüber an, wie ein Sprechen über Gegenwart möglich ist.
Beide Vorträge beginnen jeweils um 18:15 Uhr und finden online via Zoom statt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Die Zugangsdaten werden nach Anmeldung unter poetik@lingua.uni-frankfurt.de verschickt.
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