Das berufliche Mentoring-Programm ist in die vierte Runde gestartet.

Auftaktfeier von GROW@Goethe: Zahlreiche neue Mentees und ihre Mentor*innen kamen am 7. Mai ins Casino am Campus Westend. Nach einer feierlichen Begrüßung durch den Universitätspräsidenten Prof. Dr. Enrico Schleiff und einer Keynote der Alumni und Mentorin Anahita Khodaparast knüpften die 240 Gäste bei lockeren Tischgesprächen erste Kontakte.
In diesem Jahr ist der Zulauf noch einmal größer als zuvor: Rund 300 Studierende nehmen an dem Mentoring-Programm teil. An ihrer Seite stehen 214 Mentor*innen, die meisten von ihnen Alumni der Goethe-Universität. Einige begleiten zwei oder mehr Mentees. Und manche Mentees nehmen zum zweiten oder dritten Mal teil.
Seit der Career Service das Programm im Jahr 2023 gestartet hat, wurden damit bereits rund 900 Studierende mit berufstätigen Mentoren vernetzt. Die Studierenden haben acht Monate Zeit, um ihre beruflichen Ziele zu reflektieren und sich in persönlichen Treffen mit ihrem*r Mentor*in weiterzuentwickeln. In der Regel finden ein bis zwei Treffen im Monat statt, bei denen die Mentees alle Themen und Fragen einbringen können, die sie gerade umtreiben.
„Meine Mentorin hat mir schon im ersten Treffen geholfen, meinen Lebenslauf zu optimieren, sodass ich mich auf ein Praktikum bewerben konnte“, berichtet etwa Fang-Yu Kuo, Studentin der Arzneimittelwissenschaften und neue Mentee. Sie und ihre Mentorin haben sich vor dem offiziellen Auftakt schon zwei Mal getroffen, einmal in Präsenz, einmal online.
Gerade für internationale Studierende ist das Programm eine gute Möglichkeit, mehr über die Bewerbungsstandards und Arbeitskultur in Deutschland zu erfahren. Aber auch für deutsche Studierende ist das Mentoring eine große Chance. Durch Veranstaltungen wie diese und den Austausch mit ihrem*r Mentor*in können sie Kontakte knüpfen, die ihnen zukünftig Türen öffnen.
Das hob auch der Präsident in seiner Rede hervor. „Dieses Netzwerk – das sind Telefonnummern, die Sie Ihr ganzes Leben lang behalten“, betonte Prof. Dr. Enrico Schleiff. „Dieses Netzwerk wird Sie auch in den zukünftigen Berufseinstieg begleiten, wenn Sie mal Fragen haben und auch mal um die Ecke denken wollen.“
An die Mentor*innen gerichtet fügte er hinzu: „Nutzen Sie den Perspektivwechsel, den GROW@Goethe bietet. Wir sind heute im Studium, in der Forschung, in der Arbeit so hektisch unterwegs, dass wir uns selten Zeit nehmen, uns mal mit Themen anderer auseinanderzusetzen. Und das bietet GROW@Goethe: dass man mal zuhört, über die Fachkulturen hinausblickt. Ich glaube, das ist etwas, was unsere Gesellschaft heute braucht – dass man sich wieder gegenseitig zuhört, dass man gegenseitig auf Probleme eingeht und nicht sofort mit seiner eigenen Meinung recht haben will. Dafür haben Sie in diesem Netzwerk die Chance.“
Die Mentorin Anahita Khodaparast, die in ihrer Keynote Einblick in ihre eigene Mentoring-Erfahrung als Studentin gab, sprach ebenfalls über die wichtige Rolle des Zuhörens: „Bei dem ersten Treffen mit meiner Mentorin war ich nervös und hatte hundert Fragen. Sie hat nicht alle beantwortet. Stattdessen hat sie mich angesehen und gefragt, was brauchst du heute? Eine Lösung? Oder einfach jemanden, der dir zuhört?“ Ihre Mentorin erzählte ihr auch von ihren eigenen Problemen im Studium, von Zweifeln, aber auch von den schönen Momenten, die sie hatte. „Ich habe mich verstanden gefühlt und zum ersten Mal gedacht, okay, vielleicht bin ich doch nicht allein damit“, erzählte Anahita.
Die neuen Mentees werden nun ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Zusätzlich zum engen Austausch mit ihren Mentor*innen können sie bei GROW@Goethe noch an Workshops zu beruflichen Kompetenzen und einem optionalen Coaching-Angebot des Career Service teilnehmen. Am 12. November findet dann die Abschlussveranstaltung statt, in der alle Mentees und Mentor*innen das Erreichte gemeinsam feiern. Ob die Tandems ihr Mentoring über die acht Monate hinaus fortsetzen wollen, steht ihnen danach frei.
Jenny Werner
Wenn Sie sich bei GROW@Goethe engagieren oder das Programm mit Ihrer Spende unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an: mentoring@uni-frankfurt.de