Ständiges Sitzen ist Gift. Morgens im Hörsaal, mittags in der Mensa, später noch einen Milchkaffee in der Cafeteria und am Abend über das Notebook gebeugt, um Hausarbeiten oder Aufsätze zu schreiben – das geht auf die Beweglichkeit und Kondition. Gegensteuern mit Hochschulsport, und zwar bevor der Rücken schmerzt, empfiehlt Dr. Katrin Werkmann, Leiterin Hochschulsport an der Goethe-Universität und frühere Leistungssportlerin in der Leichtathletik.
Mit Hochschulsport assoziierte man früher völlig überfüllte Sporthallen und muffige Umkleidekabinen. Was hat man an der Goethe-Universität getan, um das zu ändern?
Sehr viel. Wir haben hier allein auf dem Gelände in Ginnheim sieben Sporthallen, eine Schwimmhalle, Leichtathletikanlagen, Tennisplätze, Beachvolleyballfelder und eine Werkstatt. Die Hallengebäude werden seit ein paar Jahren komplett saniert. Der Großteil der Umkleideräume und Duschen ist zeitgemäß und ansprechend. Außerdem buchen wir andere Sportstätten über die ganze Stadt verteilt dazu, um dem Bedarf gerecht zu werden.
Wie reagiert der Hochschulsport auf Sport-Trends?
Mit mehr als dreihundert Sportkursen in 60 verschiedenen Sportarten pro Woche sind wir breit aufgestellt. Jedes Semester überprüfen wir unser Angebot und reagieren flexibel auf Trends. Als vor ein paar Jahren etwa Zumba hip wurde, haben wir sofort die Kurse aufgestockt. Diese Welle ebbt jetzt gerade wieder ab. Wir bieten auch Trendsport- Arten wie Bouldern an. Es ist für jeden etwas dabei.
Wie finden Sie qualifizierte Trainerinnen und Trainer?
Bewerben kann sich bei uns jeder, der einen Trainerschein hat und entsprechend qualifiziert ist. Mittlerweile haben wir auch einige qualifizierte Sportstudentinnen und Sportstudenten. Für bestimmte Kurse wie zum Beispiel den PausenExpress führen wir eigene Schulungen durch, da die Rahmenbedingungen hier sehr speziell sind, wenn die Kurse in Sitzungsräumen und in normaler Alltagskleidung stattfinden. Dr. Katrin Werkmann hat sowohl Sportwissenschaften als auch BWL studiert.
Hochschulsport an der Goethe-Universität bietet von Breitensport über Leistungssport bis hin zu Mitarbeitersport ein großes Spektrum an sportlichen Aktivitäten an. Wie finanziert sich das?
Die Goethe-Universität stellt die Sportstätten und bezahlt sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die Sachmittel wie Sportgeräte, Terrabänder etc. und die Honorare der Übungsleiter sind wir selbst verantwortlich.
Das Hochschulsportangebot ist öffentlich. Bis vor einiger Zeit konnten Alumni der Goethe-Universität vergünstigt an den Kursen teilnehmen. Was hat sich da geändert?
Bis vor zwei Jahren konnten Alumni- Vereinsmitglieder zu den Konditionen von Bediensteten an Kursen des Hochschulsports teilnehmen. Aus steuer- und versicherungsrechtlichen Gründen geht das leider nicht mehr. Alumni sind nach dem Hessischen Hochschulgesetz keine Angehörigen der Universität. Aber der Hochschulsport steht nach wie vor jedem offen. Studierende bezahlen 10 Euro, Bedienstete 20 Euro und Externe 50 Euro pro Kurs. Damit liegen wir in etwa gleichauf mit den Beiträgen von Sportvereinen.
[Die Fragen stellte Heike Jüngst]
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Weitere Informationen zum Hochschulsport unter:
Sports offer in the pandemic: as much as possible outside
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Dieser Artikel ist in der Ausgabe 36 des Alumni-Magazins Einblick erschienen.