8.2. / Vortrag: Jula Isenburger-Elenbogen und das Exil der Tanzszene

Viele Künstlerinnen, die an der vielfältigen und lebendigen avantgardistischen Tanzszene der 1920er und 1930er Jahre in Mitteleuropa teilgenommen haben, sind im Exil in Vergessenheit geraten. Die Ausdruckstänzerin Jula Isenburger, geborene Elenbogen (1908–2000), Frau und Muse des bildenden Künstlers Eric Isenburger (1902–1994), tanzte zunächst in Österreich und dann im Exil in Frankreich, wohin das Ehepaar aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten emigrieren musste. An diese Erfolge konnte sie nach der Auswanderung in die USA nicht mehr anknüpfen.

Der Vortrag von Dr. Laure Guilbert, Tanzdramaturgin der Pariser Oper, am Donnerstag, 8.2.2018, um 19 Uhr, im Museum Giersch der Goethe-Universität, wird ein Versuch sein, die künstlerischen Netzwerke und die Spuren ihres Werdegangs im Rahmen des Exodus der deutschsprachigen Tanzszene wieder zu kontextualisieren. Der Vortrag in deutscher Sprache ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Von Frankfurt nach New York – Eric und Jula Isenburger“ (noch bis 11. Februar 2018) im Museum Giersch der Goethe-Universität.

https://aktuelles.uni-frankfurt.de/event/jula-isenburger-elenbogen-und-das-exil-der-tanzszene/

Laure Guilbert studierte Geschichte und Literatur in Lille, Paris und Florenz. Ihre im Jahr 2000 veröffentlichte Promotion „Danser avec le IIIe Reich: les danseurs modernes sous le nazisme“ wurde auf Anhieb zu dem Standardwerk über Ausdruckstanz zur Zeit des Nationalsozialismus. Zwischen 2015 und 2017 forschte sie als „BRAIN – Marie Curie“ Gastwissenschaftlerin an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und dem Centre Marc Bloch in Berlin über das Exil der deutschsprachigen künstlerischen Tanzszene 1933–1945. Laure Guilbert arbeitet seit dem Jahr 2002 als Ballettdramaturgin an der Pariser Oper.

Der Vortrag findet statt in Kooperation mit dem Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt.

Ohne Anmeldung. Eintritt 4,- € an der Abendkasse

Relevante Artikel

© Sebastian Burger

Weitsicht, Utopie und Revision

Zukunftsvorstellungen aus den Uni-Sammlungen zu Gast im Museum Giersch der Goethe-Universität Am 5. April wurde im Museum Giersch der Goethe-Universität

Öffentliche Veranstaltungen
„Beifall für Alfred Dregger“ (1982). Michael Köhler vor dem Bild in der U-Bahn-Station, auf dem er (l.) und sein Mitstreiter Ernst Szebedits zu entdecken sind (s. Markierung). © Dirk Frank

Universitäre Foto-Storys

Nach 40 Jahren: Zwei Stadtteil-Historiker haben zu Barbara Klemms berühmten großformatigen Uni-Fotos in der U-Bahn-Station Bockenheimer Warte recherchiert. Interessante, humorvolle

Kind auf einem Roller © Irina WS / Shutterstock

Wie junge Menschen unterwegs sein möchten

Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt fördert Nachwuchsgruppe CoFoKids an der Goethe-Universität „Von der ‚Generation Rücksitz‘ zu den Vorreitern der

You cannot copy content of this page