Semesterferien – zwischen Hausarbeit, Strand und jobben

Die vorlesungsfreie Zeit nähert sich und wir wollen wissen, wie die Studierenden an der Goethe-Universität die Semesterferien verbringen. Dafür haben wir sie kurzerhand selbst nach ihren Plänen gefragt. Endlich frei von Vorlesungen, keine Uni – das klingt zunächst einmal nach Pause, Reisen und einer Menge Entspannung. Aber nicht für alle, wie eine kleine Umfrage am Campus zeigt: Zwischen Job, Hausarbeiten und sportlichen Aktivitäten bleibt manchmal wenig Zeit, um wirklich durchzuatmen und die Seele baumeln zu lassen.

Studierende unterhalten sich in der Uni
Was tun in der vorlesungsfreien Zeit? Foto: Peter Kiefer

Keine Vorlesungen, endlich Zeit zum Arbeiten

Viele der Studierenden nutzen die vorlesungsfreie Zeit, um Geld zu verdienen. So erzählen es uns zum Beispiel Bibi und Idi. Die beiden wollen die Zeit nutzen, um zu arbeiten und sich gegebenenfalls daraufhin mit einem kurzen Urlaub zu belohnen. Auf die Frage, wo es denn hingehe, entgegnen die beiden „einfach an den Strand“, bei kalten Getränken und leichtem Wellengang.

Auch Alessandro – nach eigenen Angaben kein ‚gewöhnlicher‘ Studi, da immerhin schon 30 Jahre alt – würde die Zeit gerne mit Reisen verbringen. Doch müsse er in seiner aktuellen Situation schauen, dass er „Kohle verdiene“. Nichtsdestotrotz hofft er, dass das zukünftig auch mit dem Reisen entspannter möglich sein wird. Zum Glück stünden für ihn immerhin keine Hausarbeiten zwischen den Semestern an.

Sophia und Alexander hingegen arbeiten regulär an der Universität und studieren mittlerweile nicht mehr. Für sie bietet die vorlesungsfreie Zeit die Möglichkeit, sich entspannter Urlaub zu nehmen, teilweise der Urlaub in dieser Zeit gar verpflichtet ist, da zwischen den Semestern wenig bis gar keine Arbeit anstünde, so die beiden. Gleichfalls wie Bibi und Idi planen auch sie womöglich noch eine kurze Reise, wohin es gehe, wüssten sie noch nicht.

Semesterferien? Welche Ferien?

Das Glück haben aber nicht alle. Bianca und Lina berichten, dass es für sie keine großen Ferien gebe. Stattdessen gebe es für sie nur eines: Hausarbeiten, Hausarbeiten und nochmal Hausarbeiten. Auch Hanna erzählt uns, dass es in ihrem Studienfach Psychologie zwei Klausurenphasen gebe und sie die freie Zeit dafür nutze, sich auf die kommende Prüfungszeit vorzubereiten.

Für einige Studierende geht es außerdem zum Lernen weit weg. So erzählt mir Francesco, er werde sein Zimmer in Frankfurt untervermieten und selbst die Zeit über auf eine Summer School in der Schweiz gehen. Schwerpunkt dort seien wirtschaftliche Fragen. Auf der Summer School, so Francesco, sei er in Gedanken aber stets dabei, sich von dort aus eine bessere Welt auszudenken.

Fabian, welcher gerade gemeinsam mit Francesco – beide Studenten der Soziologie – auf der Wiese am Campus Westend Fußball spielt, teilt mit, dass er gemeinsam mit ihm zusammen am Kongress der Deutschen Soziologen, veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, teilnehmen wird.

Dort sei ein „angeregter Austausch über den aktuellen Status der Soziologie in Deutschland zu erwarten“. Das Interesse an gesellschaftlichen Themen macht also auch keine Ferien. Doch nicht alle planen im Voraus, so auch Edom. Was er in den „Ferien“ mache, wisse er noch nicht. Das entscheide er dann „nach Gefühl, vielleicht wegfahren oder nochmal ans Meer“. So dürfte die vorlesungsfreie Zeit für viele auch eine Zeit der Offenheit, des längeren Schlafens und eine Gelegenheit dazu sein, den Kopf nach all dem Stress freizubekommen.

4 Tage und 400 km – auf den Spuren von Jan Ulrich in den Schweizer Bergen

Zur Entspannung brauchen die meisten Ruhe, ob Strand oder Wellness, Hauptsache es ist ruhig. Andere hingegen ziehen das Abenteuer dem klassischen Strandurlaub vor. So auch Enes. Er, so verrät er, plane mit einem guten Freund eine gemeinsame Fahrradtour. Doch geht es für die beiden nicht an den nächstgelegenen See oder Bach. Da sind es doch eher die Schweizer Alpen, welche die beiden reizen. Dabei werden sie 4 Tage lang knapp 400 km mit dem Rad unterwegs sein, auf dem Weg dorthin im Zelt nächtigen und bei anschließendem Camping in den Alpen die Schönheit der Natur bestaunen. Das klingt nach langem „In-die-Pedale-Treten“, vielen Stunden gegen den inneren Schweinehund kämpfen und nass geschwitztem Gelbem Trikot. Jedoch müsse er noch einmal raus, bevor es dann für ihn im nächsten Semester nach Göteburg, Schweden, gehe, wo er ein Auslandssemester absolviere. Alles nach dem Motto: „Nie bisschen, sondern alles immer richtig machen!“, erzählt Enes energisch.

Und Enes ist nicht der einzige Sportbegeisterte. Aaron etwa spielt leidenschaftlich gerne Fußball und steckt mit seiner Mannschaft momentan mitten in der Vorbereitung für die neue Spielzeit. Fast tägliches Training, Testspiele und Regeneration prägen hier die Semesterferien. Vielleicht bleiben trotzdem noch ein paar Tage für einen kleinen Urlaub, doch im Vordergrund stehe für ihn der Sport.

Semesterferien sind, was man daraus macht

Ob man nun wie Bianca und Lina der Typ „Hausarbeiten, und noch mehr Hausarbeiten“ ist, der Typ „Sport“ wie Enes und Aaron oder doch eher wie Bibi und Idi in den Semesterferien „einfach an den Strand“ denken, langweilig dürfte es nicht werden. Die Zeit zwischen den Semestern wird unterschiedlich genutzt. Aber es ist ein anderer Takt, vielleicht mal ein Durchschnaufen, die Gelegenheit zum Reisen und die Welt aus anderen Perspektiven betrachten. Jeder kann währenddessen auf seine ganz eigene Art und Weise den eigenen Rhythmus finden – zwischen Arbeit, großen Urlaubszielen oder einfach mal einem ruhigen Moment zum Entspannen.

Kevin Knös

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