»Gangs of Today – Was die Racket-Theorie über die Gegenwart sagen kann« – Volker Weiß im Gespräch mit Paul Erxleben
Eine Veranstaltung der Reihe »Wie es kommen musste – Aspekte des neuen Autoritarismus«
In Zeiten der »Disruption« scheinen Staat und Wirtschaft die integrierende Funktion verloren zu haben, die von der bürgerlichen Demokratie einst versprochen wurde. Doch nicht nur dort, wo der Ordnungsrahmen nicht mehr funktioniert, zerfällt die Gesellschaft in konkurrierende Banden. Auch in »intakten« Weltgegenden bilden sich »Beutegemeinschaften«. Profite werden monopolisiert, soziale Gruppen fraktionieren sich und die Gesellschaft zerfällt in religiöse, ethnische und andere »Identitäten«, von denen sie sich doch einmal emanzipieren wollte. Der neue Autoritarismus tritt zwar mit dem Anspruch an, die Gesellschaft wieder mit harter Hand klar zu führen, seine Praxis jedoch ist die Zerstörung des Sozialen. Diese Tendenz des Autoritarismus, sogar noch Hand an die eigenen institutionellen Wurzeln zu legen, wurde von der Kritischen Theorie bereits konstatiert. Der Vortrag soll dieses Wissen auf die Gegenwart anwenden.
Gegenwärtig wird sichtbar, was sich schon lange abzeichnete: Politische Kräfte, die neoliberale Politiken mit autoritären Anrufungen verknüpfen, rücken zunehmend zusammen und bilden Allianzen. Die Veranstaltungsreihe „Aspekte des neuen Autoritarismus“ nimmt diesen Prozeß in den Blick, die nicht nur soziale Ungleichheiten vertieft, sondern auch demokratische Strukturen zunehmend untergräbt und für viele Menschen eine unmittelbare Bedrohung bedeutet.
Die vom Institut für Sozialforschung und Künstler*innenhaus Mousonturm organisierte Veranstaltungsreihe beleuchtet die aktuelle Konjunktur dieser Allianz in Deutschland und der Welt, legt Mechanismen autoritär-neoliberaler Politik und deren gesellschaftlichen Konsequenzen offen und fragt danach, welche Gegenbewegungen zum neuen Autoritarismus sichtbar und denkbar sind.
9. Oktober
Volker Weiß (Villigster Forschungsforum, Hamburg) im Gespräch mit Paul Erxleben (IfS)
26. November
Micaela Cuesta (Universidad Nacional de San Martín, Buenos Aires) im Gespräch mit Alexander Kern (IfS)
17. Dezember
Morten Paul (Kulturwissenschaftliches Institut Essen) im Gespräch mit Ricarda Biemüller (IfS)
28. Januar 2026
Carolin Amlinger (Universität Basel) im Gespräch mit Georg Marx (IfS)
11. Februar 2026
Fiona Kalkstein (Else-Frenkel-Bunswik-Institut, Leipzig) im Gespräch mit Anna Rosa Ostern (IfS)
Zeit: 19 Uhr
Ort: Künstler*innenhaus Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main
Der Eintritt ist frei.
Veranstalter
Institut für Sozialforschung und Künstler*innenhaus Mousonturm
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