Hochschulnachrichten: Aus dem DHV-Newsletter 1/2017

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) stellt jeden Monat in seinem Newsletter Nachrichten aus der Hochschulwelt zusammen. Unter anderem geht es im Januar um die folgenden Themen: 

Bürokratie schadet der Lehre: Fast die Hälfte ihrer Arbeitszeit sind Universitätsprofessoren heute nicht mehr mit Forschung und Lehre beschäftigt, sondern mit der akademischen Selbstverwaltung, Gutachten, Anträgen und anderen Tätigkeiten. Dies zeigen die Ergebnisse einer Umfrage unter rund 1.000 Professoren und anderen Wissenschaftlern, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Deutschen Hochschulverbandes durchgeführt hat. Mehr Informationen

Die Zahl der Universitätsprofessuren hat sich im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes lehrten 26.927 Professoren an deutschen Universitäten und ihnen gleichgestellten Hochschulen – 154 mehr als im Jahr 2014. Gleichzeitig hat sich das Betreuungsverhältnis weiter verschlechtert. Es liegt jetzt im Durchschnitt bei 67 Studierenden pro Hochschullehrer. 2014 waren es noch 66 Studierende, 2010 60. Mehr Informationen

Nach der Ansicht von Hochschulleitungen sind Hochschulen bei der Entwicklung von Strategien recht gut aufgestellt. Nur gut jeder vierte Rektor/Präsident glaubt jedoch, dass die Governance-Strukturen an den Hochschulen dazu taugen, die Strategien auch umzusetzen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Kienbaum und des Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hervor. So würden die Hochschulleiter zum einen gerne Entscheidung und operative Verantwortung auf persönlicher Ebene verbinden, unter anderem durch eine konsequente Anwendung des Ressortprinzips. Zum anderen plädierten die Präsidenten und Rektoren dafür, die Dekanate zu stärken, indem etwa Fakultäts-Geschäftsführer eingeführt würden. Eine Aufwertung von Senaten und Hochschulräten halten die Hochschulleiter dagegen nicht für geeignet, um die Strategiefähigkeit zu fördern. Mehr Informationen

Für die meisten Juniorprofessoren bleiben die Bewertungskriterien bei der Zwischenevaluation unklar. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft Juniorprofessur (DGJ) unter 501 Juniorprofessoren hervor, über die die „Zeit“ berichtet hat. Demnach hielten nur 36 Prozent der Befragten die Kriterien, nach denen sie evaluiert wurden, für transparent; nur 15 Prozent waren überhaupt daran beteiligt, die eigenen Bewertungskriterien auszuhandeln. Die Hälfte kannte nicht einmal die entsprechenden Richtlinien ihrer Universität. Mehr Informationen

Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) hat eine Grundsatzerklärung (White Paper) zum Thema „Tierversuche in der Grundlagenforschung“ verabschiedet. Darin unterstreicht die MPG, dass die biologische und medizinische Forschung auf Experimente mit Tieren nach wie vor angewiesen sei, um das komplizierte Zusammenspiel der Komponenten komplexer Organismen zu verstehen. Zugleich bekennt sie sich aber auch zur besonderen Verantwortung des einzelnen Wissenschaftlers für die Versuchstiere und die mit Untersuchungen an Lebewesen verbundenen ethischen Probleme. Die MPG hat das nunmehr vorgelegte Papier nach umfangreichen Beratungen einer vom Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft einberufenen international besetzten Expertenkommission unter Leitung des Neurowissenschaftlers Professor Wolf Singer (FIAS) verfasst. Mehr Informationen

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Die Langversionen der Meldungen sind nachzulesen im DHV-Newsletter 1/2017, außerdem weitere Themen:

  • Hochschullehrerbefragung: Bologna-Reform „krachend“ gescheitert
  • Zwischenlösung im Streit um Nutzung digitaler Texte
  • Referentenentwurf eines Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetzes
  • Masterplan 2020: Das planen Bund und Länder
  • Zehn-Prozent-Marke nicht in Sicht
  • Österreich: Kanzler Kern für vier Exzellenzuniversitäten und Studienplatzbegrenzung
  • Opposition nimmt Ministerin ins Visier
  • Verbände verbünden sich gegen Sparpolitik im Öffentlichen Dienst
  • Vortragsveranstaltung endet in Tumult
  • Universität trennt sich vom Namenspatron Ernst Moritz Arndt
  • Hochschulen als Wirtschaftsmotor
  • Und wie immer: Karriere, Recht aktuell, Personalia

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