Der Deutsche Hochschulverband (DHV) stellt jeden Monat in seinem Newsletter Nachrichten aus der Hochschulwelt zusammen. Unter anderem geht es im März um die folgenden Themen:
March for Science: Ein internationales Netzwerk ruft weltweit für den 22. April 2017 zu „Märschen für die Wissenschaft“ auf. In Deutschland sind bislang Kundgebungen in Berlin, Bonn, Dresden, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Leipzig, München, Stuttgart und Tübingen geplant. Ziel sei es, die Freiheit in Wissenschaft und Forschung zu verteidigen, teilten die Organisatoren mit. Die Goethe-Universität unterstützt den Aufruf.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat die Beratung und Beschlussfassung des Masterplans Medizinstudium 2020 von der Tagesordnung ihrer Sitzung am 16. März kurzfristig abgesetzt. Mit der geplanten Reform des Medizinstudiums sollen unter anderem die Allgemeinmedizin und damit die Tätigkeit des Hausarztes gestärkt werden. Die Finanzierung wesentlicher Teile des Masterplans bleibe ungewiss, so die Präsidentin der KMK, Susanne Eisenmann. Die Gespräche zwischen Gesundheits- und Wissenschaftsministerien sollen zeitnah fortgesetzt werden.
Das starke Wachstum der Studierendenzahlen in Deutschland sorgt für immer mehr Hochschulstandorte. Von den 619 Standorten deutscher Hochschulen sind mehr als die Hälfte in ihrer jetzigen Form zwischen 1991 und 2016 entstanden. Für das starke Wachstum sind laut CHE-Analyse besonders die Fachhochschulen verantwortlich. 84 Prozent an allen Gründungen zwischen 1991 bis 2016 betrafen diesen Hochschultyp. Hierbei dominierten besonders die nicht-staatlichen Institutionen mit einer Vielzahl an Nebenstandorten.
Der Anteil der bewilligten Anträge für eine Förderung unter Horizon 2020 ist von 2014 auf 2015 von 13,4 auf 10,7 Prozent gesunken. Die Erfolgsquote bei den Vorgängerprogrammen für eine EU-Förderung zwischen 1984 und 2013 lag bei 20 Prozent. Die Europäische Universitätsvereinigung (EUA) kritisierte, dass die niedrige Quote in einem Missverhältnis zu dem Aufwand stehe, den Hochschulen mit der Antragstellung hätten. Forschungsideen würden verschwendet, die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Forschungsraums geschwächt.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die ursprünglich für den 15. März 2017 geplante Vergabe des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises an Prof. Britta Nestler vom Karlsruher Institut für Technologie ausgesetzt. Kurz vor der Preisverleihung seien ihr anonyme Hinweise im Zusammenhang mit Forschungsarbeiten der Materialwissenschaftlerin bekannt gemacht worden, die der Prüfung bedürften, so die DFG.
Das Deutschlandstipendium bleibt weiter hinter den Erwartungen zurück. Im Jahr 2016 sind von den im Bundeshaushalt veranschlagten 48 Millionen Euro über 15 Millionen Euro verfallen, berichtet der „Tagesspiegel“. Ursache sei, dass sich weit weniger Unternehmen dazu bereitfänden, Stipendiaten zu fördern, als von der Bundesregierung erhofft.
Das volle Potenzial digitaler Medien in der Lehre bleibt oft ungenutzt. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung. Während die meisten Lehrenden eher etablierte Technologien wie PowerPoint für Präsentationen und Lernmanagementsysteme für das Verbreiten von Materialien verwendeten, benutzten Studierende gerne neuere digitale Lernmittel. Dennoch seien Studierende keine „digitalen Enthusiasten“. Die „gute alte Tafel“ bleibe für sie weiterhin das beliebteste Lern- und Unterrichtsmittel.
Deutsche Unternehmen gaben im Jahr 2015 rund 3,3 Milliarden Euro für akademische Bildung aus. Im Jahr 2012 waren es noch rund 2,2 Milliarden Euro. Das geht aus der Studie Bildungsinvestitionen der deutschen Wirtschaft hervor, die vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zusammen mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) durchgeführt wurde. Die Ausgaben der Wirtschaft für akademische Bildung seien jedes Jahr um durchschnittlich mehr als sieben Prozent gestiegen. Die Verzahnung von akademischer Bildung und beruflicher Praxis sei für Unternehmer nach wie vor ein fundamentales Anliegen. Fast drei Viertel ihrer Investitionen flössen in duale Studiengänge und Praktika. Dabei habe die Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 erhebliche Auswirkungen gehabt: Praktikantenlöhne seien gestiegen, das Angebot von Praktikumsplätzen gesunken. Jedes sechste Unternehmen habe nach eigenen Angaben seine Praktikumsplätze wegen des Mindestlohns reduziert.
Deutsche Professoren lassen sich laut einer aktuellen Studie, über die der „Tagesspiegel“ berichtet hat, bei der Auswahl von Gastdoktoranden stark von deren Herkunft leiten. Ein Forscher-Team hatte 399 deutschen Soziologie- Professoren fiktive Bewerbungen für eine Stelle als Gastdoktorand vorgelegt. Die Studie zeigte, dass US- Bewerber klar im Vorteil seien; vor allem, wenn sie von einer angesehenen Universität kommen. Die Qualität eines Instituts werde dabei nicht beachtet. Auch die individuellen Kenntnisse eines Nachwuchswissenschaftlers rückten in den Hintergrund.
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Die Langversionen der Meldungen sind nachzulesen im DHV-Newsletter 3/2017, außerdem weitere Themen, unter anderem:
• Professor Lambert T. Koch ist „Rektor des Jahres“
• Architektur-Studierende der TU Kaiserslautern sind „Studierende des Jahres“
• Mehr Studienberechtigte
• Acht Medizinern den Doktorgrad entzogen
• Faire und transparente Berufungsverhandlungen an der TU Kaiserslautern
• Und wie immer: Karriere, Recht aktuell, Personalia
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