Der Campus Westend erhält ein weiteres markantes Gebäude. Heute war offizieller Spatenstich für das neue Center for Humanities. Darin entstehen 180 Büroarbeitsplätze, drei Seminarräume, eine Probebühne und ein Ausstellungsraum.
Am Campus Westend der Goethe-Universität wird in den nächsten beiden Jahren ein weiteres Gebäude entstehen: das Gebäude mit dem Namen Center for Humanities. Sein Standort in direkter Nachbarschaft zum 2022 fertiggestellten Gebäude der Sprach- und Kulturwissenschaften und zum Gebäude des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation DIPF ist prominent: Das Bauwerk an der Ecke von Miquel- und Hansallee wird schon von weitem das Erscheinungsbild des Campus prägen.
„Das Center for Humanities bildet eine prominente Eingangssituation mit hohem Wiedererkennungseffekt für unseren Campus Westend. Das Gebäude nach dem Entwurf unserer hauseigenen Architekten wird auf ästhetisch ansprechende Weise schon von weitem sichtbar machen, wieviel Leben und Kreativität in diesem Campus stecken“, schwärmt Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff. „Aber auch schon der derzeitige Name des Gebäudes verdeutlich das Grundverständnis der Goethe-Universität, dass stark forschende Geistes- und Gesellschaftswissenschaften notwendig sind, um unsere Gesellschaft zukunftsfähig auszugestalten.“ Der Neubau soll Büro- und Seminarflächen sowie eine Probebühne für die Theater-, Film- und Medienwissenschaften enthalten und allen Fachbereichen zur Verfügung stehen.
Ein Novum: Die gesamte Objektplanung und die Finanzierung des Center for Humanities liegen diesmal in der Hand der Goethe-Universität. Die Außenabmessungen, von den Architekten als „Kubatur“ bezeichnet, standen bereits fest durch die aus einem Wettbewerb hervorgegangene Raumplanung für das DIPF-Gebäude, erläutert Esref Yavuz, Architekt an der Goethe-Universität. Während der Coronazeit habe er ein Modell gebaut, das ganz unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigen sollte. Bei den Geschosshöhen orientierte er sich am DIPF, so dass die beiden Häuser eine harmonische Gesamtansicht bieten werden.
Ursprünglich war ein reines Verwaltungsgebäude geplant, doch nach etlichen Gesprächen mit zukünftigen Nutzern und Nutzerinnen wurde deutlich: Die derzeit noch in der Mensa II in Bockenheim residierenden Drittmittelprojekte aus den Fachbereichen 09 (Sprach- und Kulturwissenschaften) und 10 (Neuere Philologien) brauchen auch weitere Seminarräume, und eine funktionale Probebühne für die Theaterwissenschaftler war auch ein dringendes Desiderat. All dies wird nun im neuen Gebäude seinen Platz finden, um die interdisziplinäre Forschung, auch gemeinsam mit unseren Partnern in der Frankfurter Alliance und der Allianz der Rhein-Main-Universitäten, zu beflügeln.
Nach den Plänen von Architekt Yavuz wird das Gebäude von Osten und Westen her ebenerdige Zugänge haben, die in das großzügige Foyer führen. Von dort aus gelangt man in die anderen Etagen und kann in ein zweigeschossiges verglastes Foyer schauen. Die Probebühne ist im Untergeschoss untergebracht, geht aber ebenfalls über zwei Stockwerke. Die vier Seminarräume, die von allen Fachbereichen genutzt werden können, befinden sich im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss, wo es auch Lernbereiche für die Studierenden geben wird. Das zweite bis fünfte Geschoss ist ganz der Büronutzung vorbehalten, hier sollen vor allem Drittmittelprojekte unterkommen.
Der Erdaushub hat zwar bereits im März begonnen, offizieller Baustart ist jedoch mit dem heutigen Spatenstich. Das Gebäude, dessen Baukosten mit rund 20 Millionen Euro beziffert werden, soll 2026 fertiggestellt werden. Für die Ausführung hat man das Architekturbüro ArGe Architekten ins Boot geholt, Projektleiterin auf Seiten der Goethe-Universität ist Stephanie Köhler-Frank, Architektin in der Abteilung Planen und Bauen.
„Das Center for Humanities versammelt Forschung, Lehre und Kultur: Es entstehen Räume für die Spitzenforschung, aber auch für die Studierenden der Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Damit wird die Standortneuordnung der Goethe-Universität, die die Landesregierung bereits mit über einer Milliarde Euro aus dem Hochschulbauinvestitionsprogramm HEUREKA unterstützt hat, weiter vorangebracht. Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg für die Planung und Umsetzung dieses großartigen Projektes“, so Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, in seinem Grußwort beim heutigen Spatenstich.