Es ist warm, eng und dunkel in den Kellerräumen des Sportcampus Ginnheim. Keine einfachen Bedingungen für die Kommissare, dort zu ermitteln. Sie sind auf der Suche nach dem Mörder des zwölfjährigen Malte Rahmani, dessen Leiche in den Räumen gefunden wurde. Keine echte. Alles nur gespielt.
Der Sportcampus stellt das Judo-Leistungszentrum im Frankfurter Tatort „Unter Kriegern“ (AT) dar, einer der Hauptdrehorte. Es ist der siebte Tatort mit dem Ermittlerduo Paul Brix und Anna Janneke, den der Hessische Rundfunk derzeit unter anderem auf dem Gelände in Ginnheim dreht.[dt_gap height=“10″ /]
„Es ist ganz schön warm hier unten“, sagt Schauspieler Wolfram Koch, der die nächste Szene noch einmal mit Regisseurin Hermine Huntgeburth durchspricht. „Probe, bitte“, ertönt es aus dem Hintergrund. Jeder am Set steht ganz plötzlich still. Die Kamera läuft. Paul Brix ist dem Hausmeister des Judo-Clubs, Sven Brunner, auf der Spur, der sich auffällig und verdächtig verhalten hat. Öfter hat er sich mit Malte außerhalb des Vereins getroffen. [dt_gap height=“10″ /]
Während ihr Kollege Wolfram Koch im Keller dreht, macht Margarita Broich draußen auf der Sitzbank eine Pause. „Der Beruf der Kriminalkommissarin im realen Leben wäre nichts für mich“, verrät Broich. Sie sei ein eher ängstlicher Mensch. Den Tatort drehe sie aber gerne, da man im Team zusammenwachse und sich von Zeit zu Zeit wiedersehe, anders als am Theater.
Bevor Koch und Broich im Mai 2015 zum ersten Mal im Frankfurter Tatort ermittelten, wurden sie von der Polizei trainiert. Sie erhielten Schießtraining und werden auch jetzt bei kniffligen Fällen noch das ein oder andere Mal beraten. Die Polizei ist aber noch mehr für den Tatort, auch als Laienschauspieler ist sie am Set dabei: „Die Spurensicherung im Tatort besteht zu 90 Prozent aus echten Polizisten, die in ihrer Freizeit zu Schauspielern werden“, sagt Robert Hertel, Motivaufnahmeleiter.
Er organisiert alles rund um die Dreharbeiten von den Drehorten über Maskenmobile bis hin zum Catering. „Die Drehbedingungen auf dem Campus sind fantastisch“, sagt Hertel. Das Institut für Sportwissenschaften rund um den stellvertretenden Abteilungsleiter der Sportpädagogik, Prof. Christopher Heim, sei bei den Vorbereitungen immer sehr kooperativ gewesen. Die einzige Bedingung sei gewesen, die Dreharbeiten in die Semesterferien zu legen, so Hertel.
Bis morgen, 31. März, wird auf dem Sportcampus gedreht. Danach folgen weitere Drehorte in Frankfurt und Umgebung. Noch bis zum 13. April dauern die Arbeiten an. Ein wenig länger Gedulden muss sich der Tatort-Fan jedoch mit der Aufklärung des Falls: Ob Brix und Janneke dem Mörder letztlich auf die Spur kommen und wer am Ende festgenommen wird, wird er erst im Frühjahr 2018 erfahren, wenn die Folge ausgestrahlt wird.[dt_gap height=“10″ /]
Autoren: Katharina Frerichs und Oliver Dziemba