»Frankfurt ist meine Heimat«

Nachruf auf Dr. Rolf-E. Breuer

Die Goethe-Universität trauert um einen ihrer herausragenden Unterstützer und eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten – Dr. Rolf-E. Breuer. Der Ehrensenator und langjährige Vorsitzende des Hochschulrats der Goethe- Universität verstarb im Alter von 86 Jahren. Sein Engagement und seine Hingabe zur Förderung der Wissenschaft und zur Unterstützung der Goethe-Universität hinterlassen ein bleibendes Erbe.

Rolf-E. Breuer ist am 22. Mai 2024 im Alter von 86 Jahren verstorben.

Er war ein Großbanker alter Schule: der frühere Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer. Mit ihm verbindet eine Mehrheit den weltweiten Aufstieg des größten deutschen Bankinstituts. Doch Rolf Breuer hat nicht nur als Vorstandschef der Deutschen Bank in Frankfurt Spuren hinterlassen: Schon während seiner aktiven Zeit bei der Deutschen Bank setzte sich Dr. Breuer unermüdlich für die Goethe-Universität und ihre verbundenen akademischen Institutionen ein. Von 2005 bis 2014 führte er fast ein Jahrzehnt lang den Vorsitz des Hochschulrats und war insgesamt 13 Jahre lang Mitglied in diesem Gremium. Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff würdigte ihn als »eine prägende Figur und Persönlichkeit, aber auch einen guten und treuen Freund«. Dr. Breuer erfüllte seine Aufgaben mit großer Hingabe, Kompetenz und Weitsicht und war maßgeblich an der Umgestaltung der Goethe-Universität in eine Stiftungsuniversität beteiligt.

Engagiert für den Finanzplatz Frankfurt – und die Stadt

Seit 2005 war Rolf Breuer Vorsitzender des Kuratoriums und des Audit Committee der Goethe Business School. Er war maßgeblich am Aufbau des Center of Financial Studies an der Goethe- Universität beteiligt. Darüber hinaus war er von 2007 bis 2011 Mitglied des Kuratoriums des House of Finance, wo er seine umfassende Finanzexpertise einbrachte. Im Jahr 2008 übernahm er zudem den Vorsitz des Wirtschafts- und Finanzausschusses des Universitätsrates. Besonders hervorzuheben ist überdies sein Engagement als Mitglied des Aufsichtsrats des Universitätsklinikums, dem er von 2001 bis 2017 angehörte und dessen Finanzausschuss er leitete.

Sein Engagement erstreckte sich auch auf eng mit der Goethe-Universität verbundene außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. So war Dr. Breuer von 1975 bis 2015 Vorsitzender des Stiftungsvorstands des Georg-Speyer-Hauses und von 2004 bis 2011 Mitglied des Kuratoriums des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung. Sein Bestreben, das Verhältnis zwischen Stadt und Universität zu intensivieren, führte unter anderem zur Entstehung der Gesprächsreihe »Bürger-Universität«.

Im Dienst der Wissenschaft

Seit 1991 war Dr. Breuer Vorsitzender des Kuratoriums der Paul-Ehrlich- Stiftung und setzte sich bis 2015 unermüdlich für die hohe Dotierung des Paul-Ehrlich-Preises und des Paul-Ehrlich-Nachwuchspreises ein.

Seine Gremien leitete er stets humorvoll, souverän und ergebnisorientiert, und er pflegte den Dialog nicht nur innerhalb der Universität, sondern auch mit anderen hessischen und nationalen Hochschulratsvorsitzenden. Mit der Einrichtung der Stiftungsuniversität im Jahr 2008 wurde Dr. Breuer Mitglied des Stiftungskuratoriums, dem er bis 2014 angehörte. Für seine herausragenden Verdienste wurde er im Jahr 2020 zum Ehrensenator der Goethe-Universität ernannt, eine Auszeichnung, die seinen außergewöhnlichen Beitrag zur Universität würdigt. Die Goethe-Universität wird Dr. Rolf-E. Breuer stets ein ehrendes Andenken bewahren. Sein Vermächtnis wird weiterhin Generationen von Studierenden und Forschern inspirieren und unterstützen.

Autoren: Dirk Frank und Heike Jüngst

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