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„Sie hatte niemanden, der sich um sie kümmerte“
14. May 2024, 18:15 bis 20:00
Wer kümmerte sich um alternde Eltern in Mesopotamien, im heutigen Irak, und wer erbte den Familienbesitz? Eine Gerichtsurkunde, gefunden während der deutschen archäologischen Expedition nach Babylon (1899 –1917), bietet einen einzigartigen Einblick in das soziale und familiäre Leben wohlhabender städtischer Eliten in der Mitte des ersten Jahrtausends v. Chr.
Der Text erzählt von einem drei Generationen zurückreichenden Erbstreit. Die Parteien wenden vor Gericht unterschiedliche Strategien an, die von rechtlichen (auch illegalen!) Argumenten bis hin zum gesellschaftlichen Verständnis der Verantwortung in der Fürsorge für die Eltern reichen. Diese Fallstudie wird im breiteren Kontext der Fürsorgepflicht und Erbregeln in der babylonischen patriarchalischen Gesellschaft diskutiert.
14. Mai
Dr. Odette Boivin (Universität Münster)
„Sie hatte niemanden, der sich um sie kümmerte“: Ein babylonischer Erbstreit im Jahr 548 v. Chr. und die Fürsorge für eine verwitwete Mutter
18 Uhr, c.t.
Campus Westend, Gebäude Rechts- und Wirtschaftswissenschaften,
Raum 1.303, Theodor-W.-Adorno-Platz 4
Der Vortrag findet statt im Rechtshistorischen Seminars „Im Reich des Schlangendrachen – Wirtschaft und Gesellschaft der neubabylonischen Zeit im Spiegel ihrer historischen Rechtsquellen“