16 neue Perspektiven für Nachwuchsforscher

Die Goethe-Universität kann bereits in der ersten Antragsrunde 16 zusätzlichen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine neue berufliche Perspektive bieten. Heute ist in Berlin bekanntgegeben worden, welche Hochschulen in den Genuss des neuen Bund-Länder-Programms Tenure Track (TT) kommen. Ziel dieses Programms ist es, den Karriereweg Tenure Track stärker in Deutschland zu etablieren und dadurch einerseits die Zahl der Professuren zu erhöhen und andererseits jungen Kolleginnen und Kollegen eine Perspektive zu geben.

Viel ist in den vergangenen Jahren über die Situation der „Early Career Researchers“ berichtet worden: Die jungen Leute, die sich für eine akademische Laufbahn entschieden haben, investieren viel Zeit und Energie in die wissenschaftliche Qualifikation, ohne verlässlich zu wissen, ob sie letztlich eine langfristige Perspektive im Wissenschaftssystem haben. Nun wollen Bund und Länder mit dem Programm, welches landläufig als „Tenure Track-Programm“ bezeichnet wird, mehr Verlässlichkeit schaffen. Der Bund stellt für die nächsten zwölf Jahre eine Milliarde Euro zur Verfügung, um insgesamt 1000 neue Tenure Track-Professuren zu schaffen.

Der Tenure Track (TT) ist vor allem aus dem angelsächsichen Raum bekannt. Tenure Track bedeutet die Chance, nach einer befristeten Bewährungszeit eine Lebenszeitprofessur zu erhalten. Für diese Kandidatinnen und Kandidaten entfällt der in Deutschland traditionelle Weg über die Habilitation. Um den neuen Weg zur Professur zu stärken, übernimmt der Bund die Kosten für die Tenure Track-Professur für bis zu acht Jahre, wobei im Falle der Geburt von Kindern zweimal ein Jahr Verlängerung gegeben werden kann. Nach Auslaufen der der Förderung durch den Bund ist es an den Ländern, diese zusätzlich eingerichteten Professuren dauerhaft zu finanzieren.

„Für die Goethe-Universität kommt das Programm wie gerufen“, sagt Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität. „Wir arbeiten schon seit einigen Jahren daran, jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bessere und verlässlichere Perspektiven zu bieten. Insofern finden die neuen Professuren an der Goethe-Universität sehr viel Unterstützung“, so Wolff weiter. Als einer der deutschlandweiten Vorreiter hat die Frankfurter Universität bereits 2007 die ersten Ausschreibungen im TT-Verfahren durchgeführt, seit 2010 gibt es eine Richtlinie für TT-Professuren, die 2016 in einer Satzung mündete. An der Goethe-Universität wird den berufenen Kolleginnen und Kollegen ein Mentor zur Seite gestellt, der beim Einstieg und beim Netzwerken hilft und ein ehrliches Feedback gibt. Zudem wird das gesamte Verfahren durch einen externen Beirat, welcher alle Fächer im Blick hat, begleitet. Dieser Beirat sichert die Objektivität der Verfahren und ermöglicht einen Blick von außen auf die Entwicklung der Tenure Track-Professorinnen und -Professoren. .

Insgesamt wurden seit der Einführung bereits mehr als 50 Tenure Track-Verfahren von der Goethe-Universität durchgeführt, derzeit befinden sich zwölf Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Tenure Track-Verfahren. Nun können 16 zusätzliche Verfahren ausgeschrieben werden, und zwar über alle Fachbereiche hinweg. Für einige Fachbereiche ist die Fortsetzung der etablierten Berufungspraxis, für andere ist es ein neuer Weg. Um alle Fachbereiche von dem neuen Weg zu überzeugen, gab es in den vergangenen Monaten Informationsveranstaltungen. „Tenure Track ist ein international etabliertes Verfahren. Aus diesem Grund bietet das Verfahren nicht nur neue Perspektiven für unsere exzellente Postdocs, sondern erhöht auch die Attraktivität der Goethe-Universität im internationalen Wettbewerb um die besten Talente“, betont Vizepräsident Schleiff.

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