Einfach brillant: Koryphäe auf dem Gebiet der Diamantforschung

Prof. Fabrizio Nestola (l.) mit Dr. Hans-Christian Pape, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Prof. Fabrizio Nestola von der University of Padua forscht und lehrt als Träger des Humboldt-Forschungspreises an der Goethe-Uni.

Die einzigartigen Diamanten, für die Prof. Fabrizio Nestola sein Institut im beschaulichen Padua verlassen hat, kommen nicht von unserer Erde. Sie stammen von einem außerirdischen Himmelskörper, der heute nicht mehr existiert. Zusammen mit dem Geowissenschaftler Prof. Frank Brenker von der Goethe-Universität möchte Nestola herausfinden, wie diese Mikro-Diamanten entstanden sind.

Schon mehrfach zierten Arbeiten von Fabrizio Nestola und seinen Kollegen den Titel der renommierten Fachzeitschriften „Nature“ und „Science“. „Das ist nicht wirklich überraschend, wenn man die Edelsteine anschaut, an denen Nestola arbeitet. Sein Spezialgebiet sind sogenannte super-tiefe Diamanten, die aus mehreren hundert Kilometern Tiefe stammen“, sagt Gastgeber Frank Brenker.

Blauer Mikro-Diamant aus dem tiefen Erdmantel.

In diese tiefen Regionen der Erde können Wissenschaftler durch Bohrungen nicht vordringen. Aber die Diamanten können während ihres Wachstums Minerale, Gesteinsbruchstücke, Schmelzen und Flüssigkeiten einschließen. Diese befördern sie dann als eine Art Probencontainer sicher an die Erdoberfläche. Fabrizio Nestola hat auch sehr wertvolle blaue Diamanten untersucht und bewiesen, dass diese alle aus dem Unteren Erdmantel stammen. Das entspricht einer Tiefe von mindestens 670 Kilometern.

Nestola entschied, mit seinem Humboldt-Forschungspreis an die Goethe-Universität zu gehen, weil ihn Untersuchungsmethoden auf der Nanoskala interessieren. Das ist ein Spezialgebiet von Frank Brenker. Er verwendet dazu hochauflösende Transmissions-Elektronenmikroskopie und Synchrotron-Strahlung.

Extraterrestrischer Diamant von einem inzwischen verschwundenen Himmelskörper.

Brenker und Nestola arbeiten bereits seit Jahren erfolgreich zusammen. Erst kürzlich konnten beide zusammen mit Graham Pearson (University of Alberta) die Entdeckung eines Ozeans im Inneren der Erde verkünden, bzw. das Äquivalent an Wasser beziffern, das als OH-Gruppe in einer Schicht zwischen 520 und 670 Kilometern Tiefe gespeichert ist.

Als Träger des Humboldt-Forschungspreises wird Prof. Nestola mindestens ein halbes Jahr an der Goethe-Universität lehren und forschen. Die Humboldt-Stiftung vergibt den Preis an Forscher, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien ihr eigenes Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können.

Quelle: Pressemitteilung vom 13. September 2019

Relevante Artikel

Korallen in uralter Symbiose

Die Analyse von Stickstoffisotopen bezeugt die älteste bislang nachgewiesene Fotosymbiose in Korallen Ein Forschungsteam um das Max-Planck-Institut für Chemie in

Öffentliche Veranstaltungen

Ehemalige Kunstbibliothek besetzt

Am Samstagabend hat eine Gruppe von etwa 15 Menschen die ehemalige Kunstbibliothek auf dem Campus Bockenheim der Goethe-Universität besetzt. Eine

You cannot copy content of this page