Die Wissenschaft der Erwachsenenbildung galt lange als eine undisziplinierte Disziplin im Rahmen der Erziehungswissenschaft, denn sie musste viele Identitätsprobleme und Blockaden verbuchen, bevor sie sich als eine Wissenschaft eingliederte. Nach vier Dekaden konnte sie sich erst richtig etablieren und konstituieren.
Die Autorin wirft die durch Leerstellen entstandenen Problematiken dieser Disziplin in den Raum. Sie rekonstruiert in ihrem Buch die Entstehung der Erwachsenenbildung und verbindet die unabhängig voneinander existierenden Sichtweisen der Wissenschafts- und Diskursforschung miteinander.
Damit macht sie dem Leser verständlich, dass die Erwachsenenbildung nicht einfach existiert, sondern aus sozialen Prozessen heraus entsteht. Wissensbestände und Erkenntnisse sind also soziale Produkte.
Das Augenmerk im Buch liegt nicht nur auf der Entstehung der Disziplin, sondern vielmehr auf der Veränderung der Erwachsenenbildung, vor allem darauf, wie sich die Art und Weise des Sprechens und Schreibens innerhalb der Erwachsenenbildungswissenschaft im Laufe der Zeit gewandelt hat.
Die Studie beschreibt in einem gut gegliederten und verständlichen Text außerdem Problemlösungen, verweist auf die Potenziale der Erwachsenenbildung und wie sie sich möglicherweise weiter entwickeln kann.
Hannah Rosenberg ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung an der Goethe-Universität.
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Hannah Rosenberg (Hg.)
Erwachsenenbildung als Diskurs
Eine wissenssoziologische Rekonstruktion
Transcript 2015, Bielefeld
223 Seiten, kartoniert, 34,99 Euro
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