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Genomforschung mit Künstlicher Intelligenz: Neue Professur an der Goethe-Universität

Die Goethe-Universität stärkt ihre Forschung und Lehre zur Künstlichen Intelligenz: Marcel H. Schulz, bisher Juniorprofessor für „Computational Biology“ an der Goethe-Universität, tritt zum heutigen Tag eine Professur für Künstliche Intelligenz in der Genomforschung der Goethe-Universität an. Die Professur wird finanziert vom hochschulübergreifenden hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz hessen.AI und verstärkt die KI-Forschung im Life Sciences-Bereich des Zentrums. Darüber hinaus ist Marcel Schulz Mitglied im Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary Institute (CPI), deren Sprecherschaft derzeit bei der Goethe-Universität liegt, und dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).

Prof. Dr. Marcel Holger Schulz, Goethe-Universität. Foto: privat

Prof. Bernhard Brüne, Vizepräsident der Goethe-Universität für Forschung, Nachwuchs und Transfer, ist überzeugt: „Künstliche Intelligenz kann uns auch in der biomedizinischen Genomforschung helfen, die Zusammenhänge von komplexen Krankheitsvorgängen besser zu verstehen. Denn in den Zellen wie auch im ganzen Körper eines Patienten oder einer Patientin laufen viele sich gegenseitig beeinflussende Prozesse ab, und wir können heute sehr viele Parameter dieser Prozesse messen. KI kann uns helfen, ein großes Bild aus diesen Einzeldaten zu zeichnen. Marcel Schulz ist ein außergewöhnliches Nachwuchstalent in der KI-Forschung und konnte sich leicht im kompetitiven Auswahlverfahren um die Professur für ,Deep Scientific Discovery of Personalized Health‘ durchsetzen. Wir freuen uns sehr, dass wir ihm mithilfe von hessian.AI jetzt eine langfristige Perspektive an der Goethe-Universität geben können. Wir unterstützen sein Vorhaben nachdrücklich, die bioinformatische Expertise am Standort Frankfurt zusammenzuführen und weiterzuentwickeln und wichtige Beiträge zum Erfolg unseres Exzellenzclusters Cardiopulmonary Institute (CPI) zu leisten.“

Prof. Mira Mezini, Co-Direktorin von hessian.AI, sagt: „Mit Marcel Schulz hat die Goethe-Universität einen vielversprechenden Wissenschaftler halten und ihm eine attraktive Perspektive mit zahlreichen spannenden Vernetzungsmöglichkeiten in unserem gemeinsamen hessischen Zentrum bieten können. Wir freuen uns auf diesen Zuwachs im Bereich der biomedizinischen Forschung, die von der Methodenentwicklung bis zur Anwendung etwa im Bereich der patientendatenbasierten Therapieentscheidung geht.“

Prof. Kristian Kersting, ebenfalls Co-Direktor von hessian.AI, erklärt: „Marcel Schulz hat international sichtbare Expertise im Bereich der KI-Methoden für die Analyse großer ‚Omics‘-Datensätze zur Generierung von Vorhersagemodellen für die Genregulation. Damit liefert er einen wichtigen Beitrag zur interdisziplinären KI-Forschung in Hessen und darüber hinaus und wird das Zentrum und dessen breit aufgestellte Forschungsexpertise weiter stärken und voranbringen.“

Prof. Dr. Marcel Holger Schulz, Jahrgang 1981, studierte Bioinformatik in Berlin und promovierte dort 2010 am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik. Nach einem dreijährigen Postdoc-Aufenthalt an der US-amerikanischen Carnegie Mellon University in Pittsburgh forschte Schulz bis 2018 als unabhängiger Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Informatik und an der Saarland-Universität Saarbrücken, bevor er 2018 zunächst als Gruppenleiter und seit 2019 als Juniorprofessor (W1) an der Goethe-Universität Frankfurt im Institut für Kardiovaskuläre Regeneration tätig war. Schulz entwickelt computergestützte Modelle und Algorithmen für maschinelles Lernen, um etwa die Regulation von Genen bei verschiedenen Herz-Kreislauferkrankungen besser zu verstehen. Er wird ein neues Institut für Computational Genomic Medicine an der Goethe-Universität gründen in dem neue KI-Ansätze für die Genomforschung entwickelt werden. Auf diese Weise will er langfristig zur Entwicklung personalisierter Therapien beitragen.

Das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz, hessian.AI, wird gemeinsam von 13 hessischen Hochschulen mit 22 am Zentrum beteiligten Gründungsmitgliedern getragen und um 22 weitere Professuren ausgebaut.

Drei der neuen Professuren werden an der Goethe-Universität Frankfurt eingerichtet. Nach der Besetzung der ersten hessen.AI-Professur mit Prof. Gemma Roig, die über künstliche Intelligenz und deren Beziehung zur menschlichen Intelligenz forscht, ist die Berufung von Prof. Marcel Schulz nunmehr die zweite hessen.AI-Professur an der Goethe-Universität. Gründungsmitglieder seitens der Goethe-Universität sind Visvanathan Ramesh, Professor für Software Engineering, Oliver Hinz, Professor für Informationssysteme und elektronische Märkte, und Andreas Hackethal, Professor für Finanzen.

Das Zentrum konzentriert sich auf konkrete praktische Anwendungen, um Antworten auf die wichtigen Herausforderungen unserer Zeit zu finden und transferiert Wissen in Wirtschaft und Gesellschaft. So soll Hessen auch in Zukunft in den Kerntechnologien der Künstlichen Intelligenz international wettbewerbsfähig bleiben. Das Land Hessen fördert Aufbau und Betrieb von hessian.AI für eine zunächst fünfjährige Laufzeit (2020-2024) mit insgesamt 38 Millionen Euro. Hinzu kommen gut 10 Millionen Euro für das KI-Innovationslabor und rund 3,7 Millionen Euro vom Bundeswirtschaftsministerium zur Förderung eines Gründungs- und Transferprojekts. 2022 wählte das Bundesforschungsministerium hessen.AI dazu aus, eines von bundesweit vier KI-Servicezentren zu werden, was mit weiteren rund 17 Millionen Euro Fördergeld verbunden ist. https://hessian.ai/

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