Die Wasserstoffbatterie des Steuerungs- und Automatisierungsunternehmens Festo, die derzeit auf der Hannover-Messe ausgestellt wird, ist aus einer Idee des Frankfurter Mikrobiologen Prof. Volker Müller und seinem Team an der Goethe-Universität entstanden. Bei der Batterie handelt es sich um einen Bioreaktor, in dem Bakterien der Art Acetobacterium woodii Wasserstoff speichern, indem sie diesen an Kohlendioxid (CO2) binden und damit Ameisensäure bilden.
Müller und seinem Team seiner Abteilung Molekulare Mikrobiologie und Bioenergetik ist es gelungen, die Bakterien so anzupassen, dass der Prozess auch rückabgewickelt werden kann. Ameisensäure lässt sich viel einfacher lagern und transportieren als Wasserstoff, der dafür in der Regel sehr energieaufwändig durch Kühlung oder Kompression verflüssigt werden muss.
Die „Bionic Hydrogen Battery“ von Festo ist entsprechend zweigeteilt: Auf der einen Seite wandeln die Bakterien Wasserstoff in Ameisensäure um, auf der anderen Seite läuft der umgekehrte Prozess ab. Das System wird vollautomatisch reguliert. Zusammen mit Festo will Müller die Wasserstoffbatterie jetzt weiterentwickeln. Die Hannover-Messe ist die weltweit wichtigste Industriemesse. Sie findet 2024 vom 22. bis zum 26. April statt und steht unter dem Motto „Energizing a Sustainable Industrie“. Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft stellen hier Lösungen zum Erreichen der Klimaneutralität vor.
Hintergrund: Forscher der Goethe-Uni entwickeln neue Biobatterie zur Speicherung von Wasserstoff (2022)
Link: Bericht des SWR über Festo auf der Hannover-Messe (22.4.2024)