Seine schneidende Stimme ist unverkennbar, weil vielfach überliefert: Nun sollen die Reden Adolf Hitlers wissenschaftlich ediert und kommentiert werden. Das DFG-Forschungsprojekt „Edition Hitlerreden 1933-1945“ ist am 1. Januar offiziell gestartet, maßgeblich daran beteiligt ist das Team von Christoph Cornelißen, Professor für Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt Geschichte Europas im 20. Jahrhundert.
Ziel des Projekts ist es, alle einschlägigen Texte und Audio-Überlieferungen in einer wissenschaftlich zuverlässigen Form nutzbar zu machen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft auf sieben Jahre angelegte Vorhaben ist ein Verbundprojekt des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Philipps-Universität Marburg, der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt am Main/Potsdam-Babelsberg und dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim.
An der Goethe-Universität entsteht auf Grundlage der überlieferten Audioaufzeichnungen eine kritische Audio-Edition, in der die Reden Hitlers umfassend kommentiert werden. Zudem soll die Inszenierung der Reden im Radio erläutert, die Produktions-, Sende- und Empfangsbedingungen rekonstruiert und auf Hitlers Stimme und Redeweise eingegangen werden. „Daraus versprechen wir uns wichtige Impulse für die weitere historische Erforschung des Nationalsozialismus“, sagt Professor Cornelißen. Die digitale Audio-Edition mit kontrolliertem Zugang soll für unterschiedliche Zielgruppen (Wissenschaft, aber auch Schulen, Journalismus, Public History) zur Verfügung gestellt werden.
Kontakt: Prof. Dr. Christoph Cornelißen: Cornelissen@em.uni-frankfurt.de