Projekt „Leistung macht Schule“ (LemaS) geht in die Fläche

Goethe-Universität wichtiger Standort im bundesweitem Forschungsprojekt zur Förderung von Stärken und Potenzialen

Individuelle Stärken und Potenziale von Kindern und Jugendlichen besser erkennen und fördern zu können – das ist das Ziel der Initiative von Bund und Ländern „Leistung macht Schule“ (LemaS). Der gleichnamige Forschungsverbund hat nun den Zuschlag erhalten, auch den Transfer der Ergebnisse aus der ersten Förderphase an weitere Schulen wissenschaftlich zu begleiten. Die Goethe-Universität spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Die Initiative ist auf insgesamt zehn Jahre angelegt und wird von Bund und Ländern mit 125 Millionen Euro gefördert. Beteiligt sind 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 17 Universitäten, sie sollen als Forschungsverbund LemaS-Transfer in der zweiten Förderphase die Umsetzung des Projekts an 1300 Schulen beforschen. Seit 2018 arbeitet der Forschungsverbund zusammen mit 300 Schulen aller Schulformen in insgesamt 22 Teilprojekten an der Entwicklung von Strategien, Konzepten und Materialien zur Begabungs- und Begabtenförderung, die an den beteiligten Schulen bereits erprobt wurden. Die Erträge dieser Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis sollen nun weiteren Schulen zugutekommen. Wie in der ersten Förderphase wird das Projekt auch in der Transferphase von einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe sowie der Bildungspolitik und -verwaltung in den Ländern unterstützt.

Das Programm der 2. Förderphase von „Leistung macht Schule“

Schulen, die an der ersten Phase von LemaS beteiligt waren, geben ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in Schulnetzwerken an insgesamt bis zu 1000 neue Schulen weiter. Der Forschungsverbund LemaS-Transfer begleitet sie mit einem umfassenden Professionalisierungs- und Unterstützungsangebot. Über die gesamte Laufzeit des Projekts bis Ende 2027 werden die Multiplikatorenschulen kontinuierlich weiter qualifiziert. Ziele sind eine begabungsfördernde Schulkultur, die Individualisierung des Unterrichts sowie die fachspezifische Gestaltung eines potenzialorientierten Unterrichts in den Bereichen MINT und Sprachen. Die wissenschaftliche Begleitung soll Aufschluss geben über die Voraussetzungen für erfolgreiche Transfer- und Implementationsprozesse. Zur nachhaltigen Anwendung und Verbreitung der LemaS-Produkte und Professionalisierungsangebote entwickelt der Forschungsverbund eine digitale Distributionsplattform, die perspektivisch in bundesweit jeder Schule zugänglich gemacht werden könnte.

Die Goethe-Universität Frankfurt im Forschungsverbund LemaS-Transfer

Der Forschungsverbund LemaS-Transfer wird vom BMBF in der zweiten Phase mit 35 Millionen Euro gefördert. Die Goethe-Universität Frankfurt spielt hierbei eine wichtige Rolle. Johannes Mayer, Professor für Germanistische Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literaturdidaktik an der Goethe-Universität, fungiert auch künftig als Projektleiter für den Arbeitsschwerpunkt der Professionalisierung im Bereich der Unterrichtsentwicklung in den sprachlichen Fächern und ist Mitglied der Steuergruppe. Zudem ist das Regionalzentrum Mitte-West, eines von insgesamt fünf LemaS-Zentren bundesweit, an der Goethe-Universität angesiedelt, das von Barbara Asbrand, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik und Schulentwicklung, geleitet wird. Von hier aus werden die Schulnetzwerke in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland begleitet und im Bereich der begabungsfördernden Schul- und Unterrichtsentwicklung professionalisiert.

Gabriele Weigand, Koordinatorin des Forschungsverbunds LemaS, Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe:

„Noch immer stehen zu häufig die Schwächen und Defizite der Schülerinnen und Schüler im Zentrum von Schule und Unterricht, nicht aber ihre Potenziale und Stärken. Die Begabungsförderung ist kein Nischenthema, an das sich nur einzelne Schulen mit hochbegabten Kinder und Jugendlichen heranwagen können, sondern ein Querschnittsthema der Bildung und Bildungsgerechtigkeit, das alle Kinder und Jugendlichen sowie die Schulen aller Schularten adressiert.“

Näheres unter: www.lemas-forschung.de

Barbara Asbrand ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik und Schulentwicklung an der Goethe-Universität

Johannes Mayer ist Professor für Germanistische Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literaturdidaktik an der Goethe-Universität

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