Am 14. April gehen wieder in über 200 Städten weltweit Menschen auf die Straße, um für die Freiheit von Wissenschaft und Forschung sowie deren Bedeutung als Grundlage unserer offenen und demokratischen Gesellschaft zu demonstrieren und den begonnenen Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft weiterzuführen. In Deutschland sind aktuell in 20 Städten und Regionen Veranstaltungen im Rahmen des March for Science geplant. Frankfurt ist dieses Jahr einer der Hotspots.
Der March for Science ist eine internationale Bewegung mit dem Ziel, die Freiheit der Wissenschaft zu verteidigen. Die weltweiten Demonstrationen und sonstigen Events setzen ein Zeichen gegen jede Einschränkung der Freiheit von Forschung und Lehre. In Deutschland ist zwar unsere Freiheit nicht so direkt bedroht ist wie in vielen anderen Ländern. Aber auch wir haben allen Grund, wachsam zu sein: Das Beispiel USA zeigt, wie schnell sich Dinge radikal ändern können. Und die Wissenschaft in Deutschland und Europa sieht sich aktuell einem zunehmenden Vertrauensschwund gegenüber. Demokratiefeindliche Kräfte versuchen, daraus politisches Kapital zu schlagen. Wir sehen mit Sorge, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern der Welt, in Bedrängnis geraten und dass die Forschungsfreiheit vielerorts gefährdet ist – daher ist es ein Ziel des Science March, unsere Solidarität auszudrücken.
Wir sind außerdem besorgt über zunehmende Tendenz zur Abschottung einzelner Nationen, deren Folgen (z.B. der US-amerikanische Travel Ban) auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spüren. In kaum einem anderen gesellschaftlichen Bereich sind die internationale Zusammenarbeit und ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen aller Nationalitäten schon heute so sehr Alltag wie in Forschung und Wissenschaft. Die nationalistisch-populistischen Tendenzen in vielen Ländern bedrohen diese globale und offene wissenschaftliche Gesellschaft und haben spürbare Auswirkungen auf die wissenschaftliche Community. Mit dem March for Science möchten wir dies in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Dank zahlreicher Hochschulen und Forschungseinrichtungen hat die Rhein-Main-Region einen internationalen Ruf als bedeutender Wissenschaftsstandort. Und alle großen Universitäten, viele Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsinstitutionen nicht nur aus Rhein-Main, sondern z.B. auch aus Marburg und Gießen unterstützen den March for Science. Sie rufen ihre Beschäftigten, Studierenden und alle jene, für die Wissenschaft als Basis unserer Gesellschaft nicht verhandelbar ist, zur Teilnahme auf. Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt: „Freiheit ist ein Wert an sich. In der Wissenschaft ist Freiheit darüber hinaus funktional: Forschung und Lehre sind ohne sie nicht denkbar, Kommunikation und Aufklärung nicht möglich. Ohne Freiheit keine Wissen-schaft, ohne Wissenschaft und Bildung keine zukunftsfähige Gesellschaft.“
Beim March for Science in Frankfurt findet nach einem kurzen Auftakt um 13 Uhr an der Bockenheimer Warte ein Marsch durch die Innenstadt und ab 15 Uhr eine Kundgebung auf dem Römerberg statt. Eine anschließende Science Arena, ebenfalls auf dem Römerberg, lädt bis 17 Uhr zum Gespräch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein, den Abschluss bildet eine Podiumsdiskussion im nahe gelegenen Haus am Dom, bei der es um die Rolle und Bedeutung der Universität in der heutigen Forschungslandschaft geht.
Als Rednerinnen und Redner haben bislang zugesagt:
Bockenheimer Warte (13:00):
- Peter Feldmann (Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt)
- Prof. Dr. Hartmut Michel (Max-Planck-Institut für Biophysik, Nobelpreisträger für Chemie)
- Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung)
Römer (ab 15 Uhr):
- Patrick Burghardt (Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
- Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler (der „erste Bürger“ der Stadt)
- Dr. Brigitte Sander (Stellv. Präsidentin der Polytechnischen Gesellschaft)
- Dr. Nathalie Grams (Ärztin und ehem. Homöopatin, Leiterin des Informationsnetzwerks Homö-opathie)
- Prof. Dr. Joachim Curtius (Physiker, Experimentelle Atmosphärenforschung, Institut für Atmosphäre und Umwelt, Goethe-Universität Frankfurt)
Podiumsdiskussion im Haus am Dom (19 Uhr): „Brauchen wir eigentlich (noch) Universitäten?
Es diskutieren:
- Prof. Dr. Frank Dievernich, Präsident der University of Applied Sciences Frankfurt,
- Bernd Ehinger (Präsident der Handwerkskammer Frankfurt),
- Jochen Maas (Geschäftsführer Forschung & Entwicklung von Sanofi-Aventis Deutschland),
- Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger (Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung),
- Prof. Dr. Brigitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität.
Moderation: Dr. Sascha Vogel (Frankfurt Institute for Advanced Studies, FIAS)
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Infos zu allen Frankfurter Veranstaltungen hier »
Bundesweit wird der Science March von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen unterstützt. Infos dazu hier (PDF) »
Die vollständige Liste aller Unterstützer des Science March Deutschland (Institutionen und Personen) gibt es hier »
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Fragen zu Team und Inhalten? Gerne!
Kontakt:
- Susanne Ficus, scienceffm@gmail.com, 0151 21402851
- Dr. Julia Krohmer, jkrohmer@senckenberg.de, 069 7542 1837 / 0176 50507290
- Dr. Sascha Vogel, svogel@fias.uni-frankfurt.de
Social Media: Twitter: @ScienceMarchFFM, Facebook: ScienceMarch Frankfurt-am-Main
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