Deutschland ist bei der Fußball-Europameisterschaft nach zwei deutlichen Siegen bereits für das Achtelfinale qualifiziert, aber die Frage steht noch im Raum: Zieht Nagelsmann mit seiner Mannschaft als Gruppenerster oder Gruppenzweiter in die nächste Runde? Können die Deutschen auch das dritte Spiel gewinnen, diesmal gegen die Schweiz? Prof. Matthias Ludwig von fussballmathe.de kann mit einigen Zahlen aufwarten: „Das deutsche Team ist mit 851 Mio Euro ungefähr dreimal so viel wert wie das Team der Eidgenossen. An Elo-Punkten hat das deutsche Team mit 1920 über 100 Punkte mehr als das Schweizer Team, daraus errechnet sich eine Siegwahrscheinlichkeit von ca. 60%.“ Das wahrscheinlichste Ergebnis, so Ludwig, ist laut der Berechnung von fussballmathe.de mit 12% das 2:1. Er rechnet aber mit einer Zwei-Tore-Differenz. Auch bei einem Unentschieden bliebe Deutschland Gruppenerster.
In der Gruppe A könnten theoretisch noch alle vier Mannschaften weiterkommen. Ungarn hat bislang null Punkte und kann so die Schweiz nicht mehr einholen. Sollte Schottland gegen Ungarn gewinnen und die Schweiz gegen Deutschland verlieren, so hätten beide Mannschaften 4 Punkte, aber durch den direkten Vergleich hätte die Schweiz die Nase vorne, bliebe also Gruppenzweiter. Sollte die Schweiz gegen Deutschland gewinnen, so wäre die Schweiz wegen des direkten Vergleichs Gruppenerster.
In Gruppe C sieht es noch etwas spannender aus: England hat aus den Spielen gegen Serbien und Dänemark vier Punkte. Dänemark und Slowenien haben jeweils nur zwei Punkte, Serbien sogar nur einen. Sollte Serbien im letzten Spiel gegen Dänemark gewinnen, hätte Serbien zwar vier Punkte, bliebe aber wegen des direkten Vergleichs hinter England. Und Dänemark hätte dann nur zwei Punkte, somit wäre England mindestens Gruppenzweiter. Trennen sich Dänemark und Serbien unentschieden, hätten beide Mannschaften weniger als drei und zwei Punkte, also wäre England immer noch auf Platz zwei. Gewinnt Dänemark und verliert England gegen Slowenien, so ist England Gruppendritter, allerdings mit vier Punkten. „Und das hat bisher immer gereicht, um weiterzukommen“, betont Matthias Ludwig.