Mit Balu den Großstadtdschungel entdecken

Am 28. Juli feierten Balus, Moglis, Familien, Förderer und Wegbegleiter gemeinsam mit dem Projekt „Balu und Du“ einen doppelten Geburtstag: Das bundesweite Präventionsprojekt, das nach dem lustigen Bären aus dem Dschungelbuch benannt wurde, besteht jetzt seit 15 Jahren, in Frankfurt seit 10 Jahren. Seit dem Projektstart in Frankfurt im Jahre 2007 wurden an der Goethe-Universität 139 ehrenamtliche Patenschaften gestiftet. Studierende der Erziehungswissenschaften oder des Lehramts (so genannte „Balus“) setzen sich bei diesem ehrenamtlichen Mentorenprojekt für die Entwicklung von Frankfurter Grundschulkindern (so genannte „Moglis) im Alter von 6-10 Jahren ein. Sie fördern die Kinder, die meist einen Migrationshintergrund haben, ein Jahr lang regelmäßig einen Nachmittag in der Woche. Sie schenken ihnen ihre Zeit und Aufmerksamkeit, ermöglichen ihnen bei Freizeitangeboten unterschiedliche Zugänge zu informeller Bildung und haben einfach gemeinsam Spaß.

Prof. Dr. Isabell Diehm, Dekanin des Fachbereichs Erziehungswissenschaften, lobte auf dem Jubiläumssommerfest die erfolgreiche Arbeit des Projekts und gratulierte zum Meilenstein 10 Jahre Projektlaufzeit. Prof. Dr. Hildegard Müller-Kohlenberg, 1. Vorsitzende des „Balu und Du e.V.“, betonte in ihrem Fachvortrag: „Die Kinder profitieren in den unterschiedlichsten Bereichen von dieser intensiven Zweier-Beziehung mit einem verlässlichen großen Freund. Sie können ihre sozialen Kompetenzen erproben, entwickeln Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und lernen ganz nebenbei im außerschulischen Bereich Dinge, die ihnen wiederum in der Schule und im weiteren Leben von Nutzen sein können.“

Spaß hatten alle Gäste des Festes auf dem Campus Westend: Die Kinder konnten sich bei den Angeboten des Frankfurter Spielmobils und an verschiedenen Spielstationen der Studierenden austoben. Julia Schulz, Projektkoordinatorin am „Balu und Du“-Standort Frankfurt, freute sich besonders, dass auch viele Mentoren und Mentees früherer Projektjahre anwesend waren. Viele der Mentorenbeziehungen werden zu Freundschaften, die über Jahre Bestand haben.

„Balu und Du“ gibt es bundesweit an 88 Standorten. Die Qualität des Projekts an der Goethe-Universität wird durch die enge Verknüpfung von wissenschaftlicher Lehre und Praxis gesichert. Die Studierenden können in einem Praxisreflexionsseminar ihre pädagogischen Erfahrungen in der Gruppe besprechen und mit Hilfe theoretischen Wissens beleuchten. Sie schreiben regelmäßig Online-Tagebücher, zu denen sie kontinuierlich Rückmeldungen der Projektleitung erhalten und können regelmäßig Beratung in Anspruch nehmen. Das Projekt am Standort Frankfurt wird in diesem Jahr von der aqtivator gGmbH und der Stiftung Frankfurter Löwenkinder finanziell unterstützt. Die Mentorenpaare erhalten zudem bei den Projektpartnern Palmengarten, Zoo, Kindermuseum, Struwwelpeter-Museum und Naturmuseum Senckenberg kostenlosen Eintritt und von vielen weiteren Bildungs- und Freizeiteinrichtungen Gutscheine und Freikarten.

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