In frischen, leuchtenden Farben schuf der Künstler Fritz Osswald 1913 ein Gemälde von einem Landhaus mit zeittypisch gestaltetem Garten. Das Cottage mit seinen prägnanten Schornsteinen gibt den Kunstexperten des MUSEUM GIERSCH der Goethe-Universität in Frankfurt am Main Rätsel auf. Handelt es sich um ein „Haus in Darmstadt“ wie der bisherige Behelfstitel lautet? Möglich wäre es, da das spätimpressionistische Gemälde im Stil der Alla-prima-Malerei, bei der Osswald die Farben direkt ohne größere Korrekturen auf die Leinwand setzte, den Reformgedanken der Künstlerkolonie Mathildenhöhe widerspiegelt.
Es würde auch zu den Lebensdaten des in Zürich geborenen und in München an der Königlichen Akademie der Künste studierten Malers passen, der von 1913 bis 1919 in Darmstadt lebte und sich von Fliegerangriffen während des Ersten Weltkrieges nicht von seinem Schaffen im Atelier des Darmstädter Schlosses abhalten ließ. Mit Frau und Tochter lebte Osswald im Olbrichweg 16 in der damaligen Residenzstadt. Für seine Landschaftsbilder bereiste er die Umgebung Darmstadts und die Bergstraße. Auch dort könnte der Garten mit dem großen Wasserbecken und den rund getrimmten Buchsbäumen in Holzbottichen angelegt worden sein. Wer kennt das dargestellte Haus im Garten? Wer kann zur Identifizierung beitragen?
Fest steht, dass das Gemälde als Leihgabe des Kunst Archiv Darmstadt e. V. in der nächsten großen Sonderausstellung „Kommen und Gehen – von Courbet bis Kirkeby. Künstleraufenthalte in der Region Frankfurt/RheinMain“ (25. September 2016 bis 22. Januar 2017) im MUSEUM GIERSCH der Goethe-Universität gezeigt wird. An ausgewählten Künstlerpersönlichkeiten thematisiert die Ausstellung die Wechselbeziehungen von Künstlern mit ihrer temporären Wahlheimat im Zeitraum von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende des 20. Jahrhunderts.
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Das Museumsteam bittet bis zum 2. September 2016 um Hinweise zur Identifizierung des dargestellten Ortes telefonisch unter 069/13821010 oder per E-Mail an info@museum-giersch.de. Sachdienliche Informationen werden mit einem Ausstellungskatalog belohnt.
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Quelle: Pressemitteilung Museum Giersch der Goethe-Universität