Im CHANCEN Brief der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 17. März 2016 berichtet Jan-Martin Wiarda über den Durchbruch in Sachen Exzellenzinitiative. Nachdem Ende Januar die Empfehlungen der Expertenkommission unter der Leitung von Wissenschaftsmanager Dieter Imboden veröffentlicht worden war, einigten sich jetzt – früher als erwartet – die Staatssekretäre von Bund und Ländern auf die Rahmenbedingungen für die nächste Runde des Exzellenzwettbewerbs. Wie geht es nun weiter?
Im CHANCEN Brief heißt es:
1. Erstmal dürfen alle Durchatmen. Denn tatsächlich startet die nächste Runde erst, wie von der Imboden-Kommission vorgeschlagen, mit Verzögerung von zwei Jahren – also 2018. Bis dahin gibt es eine Überbrückungsfinanzierung.
2. Es gibt zwei Förderlinien: Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten. Um die Anzahl der letzteren wurde in den letzten Wochen heftig gestritten; der Kompromiss lautet: acht bis elf. Clou Nr. eins: Es sind sowohl Einzel- als auch Verbundbewerbungen möglich. Schließen sich mehrere Unis zusammen, erhalten sie eine gestaffelte Fördersumme. Clou Nr. zwei: Bei den Exini-Unis steigt der Bund als Dauerförderin ein. Die Cluster sollen dagegen nur auf Zeit laufen, nämlich maximal zweimal sieben Jahre.
3. Das Förderverfahren wird entzerrt. Erst bewerben sich die Unis um die Cluster, anschließend schreiben sie Anträge für das Exini-Uni-Prädikat. Die Hürde für letzteres liegt hoch: mindestens zwei Cluster muss eine Uni dafür eingeworben haben. (Die HRK hatte übrigens genau das noch zu verhindern versucht.) Insgesamt soll es 45 bis 50 Cluster geben, die jährlich eine Förderung von drei bis zehn Millionen Euro erhalten (plus 22 Prozent Overhead und eine weitere Universitätspauschale).
4. Und wer entscheidet? Das ist neu: DFG und Wissenschaftsrat sollen 40 Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager vorschlagen, die ein einfaches Stimmrecht erhalten. Dazu kommen 17 Landesvertreter, ebenfalls mit einfachem Stimmrecht.
5. Last not least noch eine Infos zum Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs, auf das sich die Staatssekretäre ebenfalls verständigt haben: Die 1000 versprochenen Tenure Track-Stellen sind als Dauerstellen geplant – das heißt: sie werden immer wieder nachbesetzt. Der Haken: Die Länder müssen diese Stellen nicht zusätzlich schaffen; es geht also eher um die langfristige Etablierung dieser Personalkategorie an den Hochschulen.
Der CHANCEN Brief der Wochenzeitung DIE ZEIT ist ein kostenloser Hochschul-Newsletter, der zweimal wöchentlich (montags und donnerstags) erscheint. Mehr Infos dazu gibt es hier: www.zeit.de/chancen/