Seit heute ist klar: Großbritannien wird Horizon Europe assoziiert, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. German U15 begrüßt dies nachdrücklich. Mit der von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem britischen Premier Rishi Sunak verkündeten Entscheidung geht ein jahrelanges Ringen um die zukünftigen Wissenschaftsbeziehungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union zu Ende – mit einem Erfolg für die gesamteuropäische Forschungslandschaft. German U15 und der britische Partnerverbund Russell Group werden sich in am kommenden Montag in Hamburg treffen und auf die Einigung anstoßen.
Dr. Jan Wöpking, Geschäftsführer von German U15:
„Heute ist ein guter Tag für den Forschungsstandort Europa. Die Assoziierung Großbritanniens ist eine hervorragende Nachricht. Sie macht wissenschaftlich genau so viel Sinn wie geopolitisch. Großbritannien ist einer unserer engsten, langjährigsten und vertrauensvollsten Forschungspartner und eine der weltweit stärksten Wissenschaftsnationen überhaupt.
Die Assoziierung ist von entscheidender Bedeutung für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der gesamteuropäischen Forschungslandschaft. Klimawandel, Digitalisierung und strategisches De-Risking werden wir nur gemeinsam mit starken wissenschaftlichen Wertepartnern erfolgreich gestalten. Dazu zählen besonders britische Universitäten, mit denen unsere Universitäten eine enge und produktive Zusammenarbeit verbindet. Deshalb haben wir seit Jahren, gemeinsam mit vielen Freunden aus Großbritannien und Europa, für die Assoziierung Großbritanniens eingestanden.“
Kommende Woche sind die Leitungen der britischen Spitzenuniversitäten der Russell Group bei German U15 in Hamburg zu Gast, um über die weitere Intensivierung der gemeinsamen Zusammenarbeit zu sprechen. „Durch die Assoziierung entstehen ganz neue Möglichkeiten der Kooperation“, so Wöpking. „Auf dem Treffen werden wir darüber sprechen, wie unsere Universitäten diese schnell und bestmöglich nutzen können.“
German U15 hat sich bereits im Januar 2019 gemeinsam mit seinem britischen Partnerverbund, der Russell Group, öffentlich für eine vollumfängliche Assoziierung Großbritanniens zu Horizon Europe ausgesprochen und damit noch vor dem Brexitvertrag Ende 2020. Gemeinsam mit vielen anderen Wissenschaftsorganisationen aus der Europäischen Union und Großbritannien hat sich German U15 in den letzten vier Jahren kontinuierlich für die Assoziierung stark gemacht.
Dr. Tim Bradshaw, CEO der Russell Group:
„Die Assoziierung zu Horizon Europe ist eine großartige Nachricht für Wissenschaft, Forschung und Innovation in Großbritannien und der EU. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass die Verhandlungsteams so hart gearbeitet haben, um am Ende ein positives Ergebnis zu erzielen. Wir sind auch unseren Freunden in ganz Europa, insbesondere German U15, sehr dankbar für ihre Unterstützung und ihr Engagement für die Assoziierung des Vereinigten Königreichs. Diese Einigung ist ein echter Gewinn für alle Beteiligten, und die Forschungsgemeinschaft auf beiden Seiten des Ärmelkanals wird keine Mühen scheuen, um die britische Assoziierung zu einem Erfolg zu machen. Die Russell Group steht bereit, mit der britischen Regierung, der Europäischen Kommission und unseren europäischen Partnern zusammenzuarbeiten, um vom ersten Tag an das Beste aus den Möglichkeiten von Horizon zu machen.“ Die bisher ausgebliebene Assoziierung Großbritanniens zu Horizon Europe hatte zur Folge, dass britische Forscher*innen an zentralen Teilen des Programms nicht teilnehmen und keine Fördergelder darüber beantragen konnten. Die Beteiligung britischer Institutionen an europäischen Forschungsprojekten war daher in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.
Quelle: Pressemitteilung, German U15, 07. September 2023
Die Goethe University Frankfurt ist Mitglied der „German U15 “, dem Zusammenschluss der 15 forschungsstärksten medizinführenden Universitäten Deutschlands,