Nachrichten aus der Hochschulwelt gibt es jeden Monat im Newsletter des Deutschen Hochschulverbands (DHV). Im Juli werden dabei unter anderem die folgenden Themen aufgegriffen:
Kultusministerkonferenz will an Akkreditierung festhalten: Die Kultusministerkonferenz (KMK) will offenbar keine einschneidenden Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ziehen, das die bisherige Genehmigungspraxis von Studiengängen im Februar als verfassungswidrig eingestuft hatte (vgl. Newsletter 2/2016). Das berichtet die „FAZ“. Die KMK gibt sich damit unbeeindruckt vom Heidelberger Aufruf gegen die Akkreditierung, dem sich inzwischen mehr als 2.300 Personen angeschlossen haben und in dem gefordert wird, die Qualitätssicherung von Studium und Lehre nicht halbstaatlichen Akkreditierungsagenturen zu überlassen, sondern wieder in die Hände der Hochschulen zu legen (vgl. Newsletter 5 und 6/2016). Gegen die Stimme von Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb, der seine Kritik an den gegenwärtigen Akkreditierungsverfahren erneuerte (vgl. Newsletter 4/2016), beschlossen die Kultusminister auf Anregung ihrer Amtschefs ein Eckpunktepapier, mit dem die bisherigen Regelungen zur Akkreditierung überarbeitet werden sollen. Weiterlesen im DHV-Newsletter 7/2016.
[dt_divider style=“thin“ /]
Hochschulfinanzierung: Tiefensee legt Zehn-Punkte-Plan vor: Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee fordert einen neuen Vertrag zur Hochschulfinanzierung zwischen Bund und Ländern. Der Bund müsse unbefristet mit vier Milliarden Euro jährlich in die dauerhafte Finanzierung der Hochschulen einsteigen, schrieb Tiefensee laut „Tagesspiegel“ in einem Zehn-Punkte-Papier an seine Ministerkollegen in Bund und Ländern. Es müsse rasch gehandelt werden, da im Jahr 2020 der Hochschulpakt zur Abfederung des Studierendenzuwachses auslaufe und im Jahr zuvor die Entflechtungsmittel entfielen, mit denen der Bund den Ländern den Wegfall der gemeinsamen Aufgabe Hochschulbau ausgleiche. Nach dem Willen von Tiefensee solle der Bund jährlich 1.000 Euro für jeden Studierenden bereitstellen, der sein Studium in der Regelstudienzeit beende. Weiterlesen im DHV-Newsletter 7/2016.
[dt_divider style=“thin“ /]
Forderung nach mehr Offenheit für internationale Studierende: Der Wissenschaftsrat hat Hochschulen und Politik dazu aufgerufen, sich stärker für die Gewinnung, den Studienerfolg und die Arbeitsmarktintegration internationaler Studierender zu engagieren. Notwendig seien unter anderem beschleunigte Verfahren der Visavergabe und eine Neuregelung des Hochschulzugangs für Drittstaatler, bei dem künftig vor allem die individuelle Leistungsfähigkeit der Bewerberinnen und Bewerber ausschlaggebend sein müsse. Zudem fordert der Wissenschaftsrat, mehr fachliche und sprachliche Vorbereitungsangebote für Personen aus Nicht-EU-Staaten anzubieten sowie eine frühzeitige Vernetzung mit Arbeitgebern zu ermöglichen. Mit zeitlich flexiblen und gemischtsprachigen Studiengängen, in denen der Deutschanteil über die Studienzeit hinweg stetig ansteigt, ließe sich darüber hinaus die Attraktivität des Hochschulstandorts Deutschland weiter erhöhen. Im Rahmen des Marketings und der Rekrutierung sollten die Hochschulen verstärkt die neuen Kommunikationswege sozialer Medien nutzen. Mehr Informationen
[dt_divider style=“thin“ /]
Hochschulmedizin: Länder fordern Fallpauschalenzuschlag: In einem gemeinsamen Entschließungsantrag vom 17. Juni 2016 haben die Länder Niedersachsen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hessen im Bundesrat die Verbesserung der Finanzsituation der Hochschulklinika in Deutschland angemahnt. Die Antragsteller fordern die Bundesregierung auf, sich zeitnah für finanzielle Verbesserungen einzusetzen oder andernfalls die einschlägigen Gesetze nachzubessern bzw. einen Fallpauschalenzuschlag für Hochschulklinika und Maximalversorger einzuführen. Weiterlesen im DHV-Newsletter 7/2016.
[dt_divider style=“thin“ /]
Brexit als „tiefer Einschnitt“: Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat das Votum Großbritanniens für einen Ausstieg aus der Europäischen Union bedauert und als „eine schmerzhafte Zäsur“ gewertet. Es müsse alles unternommen werden, um die gute Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen in Großbritannien, Deutschland und der gesamten EU möglichst unvermindert fortzusetzen. „Unsere Hoffnung ist, dass durch Abkommen zwischen der EU und Großbritannien in absehbarer Zeit wieder eine Basis geschaffen wird, auf der die wissenschaftlichen Kooperationen und der Studierendenaustausch weiter die nötige Förderung erfahren“, betonte HRK-Präsident Professor Horst Hippler. „Unser Appell geht an die politisch Verantwortlichen, trotz der anti-europäischen Entscheidung zu tragfähigen Vereinbarungen zu kommen, um den Schaden für den europäischen Hochschulraum so gering wie möglich zu halten.“ Professorin Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, äußerte gegenüber dem „Tagesspiegel“ die Sorge vor „erheblichen Auswirkungen“ auf die Mobilität von Studierenden sowie Wissenschaftlern. Mehr Informationen
[dt_divider style=“thin“ /]
Kritik an „Horizon 2020“: Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen hat sich angesichts der Zwischenevaluierung von „Horizon 2020“ durch die EU-Kommission mit der Ausrichtung und Finanzierung des Programms unzufrieden gezeigt. So erfahre das Ziel, die Stärkung der wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen durch die Schaffung eines Europäischen Forschungsraums, kaum noch Beachtung. Die Geistes- und Sozialwissenschaften würden in „Horizon 2020“ marginalisiert, obwohl sie wichtige Beiträge zur Lösung gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen wie etwa Flucht und Vertreibung leisten könnten. Kritisch zu bewerten sei zudem, dass im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise das Programm zunehmend als ein Impulsgeber für Wirtschaftswachstum dienen solle. Nachhaltige Innovationstreiber entstünden jedoch nur „langfristig in optimalem Wechselspiel von erkenntnis- und anwendungsorientierter Forschung“. Die Allianz forderte die EU-Kommission dazu auf, die Verbundforschung als Hauptinstrument der EU-Forschungsförderung zu erhalten, die Unterstützung von Forschungsinfrastrukturen auszubauen und spezifische Förderlinien für internationale Kooperationen auch im Rahmen von „Horizon 2020“ aufzulegen. Statt vermehrt auf Projektförderung durch Finanzinstrumente zu setzen, müsse weiterhin primär das Zuwendungsprinzip gelten. Mehr Informationen
[dt_divider style=“thin“ /]
Digitale Hochschullehre als Herausforderung: Fast drei Viertel (73 Prozent) der Hochschulen verfolgen ein Konzept der Anreicherung ihrer Lehre durch digitale Elemente. Über ein Drittel (36 Prozent) nennen einen Blended-Learning-Ansatz als Leitidee, also die didaktisch konzipierte Integration von Präsenzveranstaltungen und E-Learning-Angeboten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung, bei der im Auftrag des Hochschulforums Digitalisierung 200 Hochschulen befragt wurden. Digitale Lehre betrachten demnach 42 Prozent der Hochschulen als ein Instrument, um ihr Studienangebot zu verbessern mit dem Ziel, den Studienerfolg, die Qualität der Lehre oder die Vereinbarkeit von Familie und Studium zu erhöhen. Mangelnde Personalressourcen werden von 70 Prozent und ein unzureichendes Budget von der Hälfte der befragten Hochschulen als entscheidende Hindernisse für den Ausbau und die Weiterentwicklung digitaler Lehre genannt. Dies hob der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Professor Horst Hippler hervor. Lediglich zwei Prozent der befragten Hochschulen verzichten gänzlich auf digitale Elemente in der Lehre, nur 15 Prozent sehen in der digitalen Lehre kein strategisches Ziel. Mehr Informationen
[dt_divider style=“thin“ /]
Neues Förderprogramm für Nachwuchswissenschaftler aus den Kleinen Fächer: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) baut seine Förderung der Kleinen Fächer aus. Mit dem Neuen Programm „Kleine Fächer – Große Potenziale“ erhalten in den nächsten drei Jahren jährlich bis zu zehn exzellente Nachwuchswissenschaftler aus den Kleinen Fächern die Möglichkeit, sich für den Zeitraum von drei Jahren an einer Universität oder Forschungseinrichtung in Deutschland mit selbstgewählten, neuen innovativen und vielfältigen Forschungsfragen zu beschäftigen. Ab dem noch laufenden Jahr stellt das BMBF dafür rund zehn Millionen Euro bereit. Mit der Fördermaßnahme ist der DLR Projektträger betraut. Mehr Informationen
[dt_call_to_action content_size=“small“ background=“fancy“ line=“true“ style=“1″ animation=“fadeIn“]
Diese und andere Meldungen sind nachzulesen im DHV-Newsletter 7/2016.
Weitere Themen:
- Zahl der Habilitationen stabil
- 84 Prozent mehr ausländische Wissenschaftler seit 2006
- Vier von zehn Studiengängen bleiben zulassungsbeschränkt
- 11.500 unbesetzte Bachelor-Studienplätze
- Bürgerinteresse an Wissenschaft wächst
- DHV sucht den/die „Hochschullehrer/in des Jahres 2016“
- academics-Nachwuchspreis „Nachwuchswissenschaftler/in des Jahres“
- Philipp Schwartz-Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung
[/dt_call_to_action]