Neuer Universitätsmusikdirektor Prof. Jan Schumacher

Prof. Jan Schumacher ist seit dem Wintersemester 2015/16 neuer Universitätsmusikdirektor. Die Leitung seines ersten Kirchenchors hatte Schumacher bereits mit 16 Jahren übernommen. Dem Studium der Schulmusik und Germanistik in Mainz folgte ein Chorleitungsstudium an der Hochschule für Musik in Frankfurt. Nach Lehraufträgen in Mainz und Freiburg arbeitete er als Professor für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg.
Prof. Jan Schumacher ist seit dem Wintersemester 2015/16 neuer Universitätsmusikdirektor. Die Leitung seines ersten Kirchenchors hatte Schumacher bereits mit 16 Jahren übernommen. Dem Studium der Schulmusik und Germanistik in Mainz folgte ein Chorleitungsstudium an der Hochschule für Musik in Frankfurt. Nach Lehraufträgen in Mainz und Freiburg arbeitete er als Professor für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik in Rottenburg.

„Unsere Konzerte haben eine große Energie! Damit sind Laien gegenüber professionellen Musikern oft sogar im Vorteil: Sie gehen mit einer Begeisterung an die Sache heran, die es bei Profis häufig so nicht mehr gibt.“ Der, der das sagt, muss es wissen: Der neue Universitätsmusikdirektor (UMD) Jan Schumacher, seit diesem Wintersemester im Amt, bringt nicht nur Erfahrungen als Professor für Chorleitung mit. Seit 2010 hat er auch Seminare für Sänger und Dirigenten in vielen Ländern Europas, aber zum Beispiel auch in Argentinien, den USA und Venezuela gegeben.

Nur sieben Wochen blieben Schumacher von seinem Start mit Unichor und -orchester bis zum Weihnachtskonzert, dem ersten Auftritt der Universitätsmusik unter neuer Leitung. Wie kann das Einstudieren in so kurzer Zeit gelingen, ohne die Mannschaft vorher zu kennen? „Es dauert schon einige Zeit, bis Dirigent, Chor und Orchester aufeinander eingespielt sind und alles funktioniert – zumal es sich bei den Mitgliedern der Universitätsmusik ja um Laien handelt, die Spaß an ihrem Hobby haben wollen“, erzählt Schumacher. „Umso wichtiger ist, dass ich professionell arbeite, stringent und zielgerichtet durch die Proben führe.“ Ein erstes Kennenlernen mit der Frankfurter Universitätsmusik hatte es aber schon im Vorfeld gegeben, erzählt der UMD: „Ich hatte das Glück, dass mein Vorgänger Herr Bartel und ich vor einem Jahr schon ein gemeinsames Konzert ausgerichtet hatten, da ich auch den Chor an der TU Darmstadt leite.“

Kunstgenuss …

Für Schumacher ist die Universitätsmusik ganz klar eine Visitenkarte der Goethe-Universität: Bei den Konzerten in Stadt, Region und auch international repräsentierten Chor und Musiker immer auch ein Stück die Hochschule. Durch die zahlreichen Konzerte und Veranstaltungen im Jahr 2016 wird der Chor über 5000 Zuschauer erreichen – Kulturinteressierte aus der ganzen Region, aber insbesondere die Studierenden, Mitarbeiter und Freunde und Förderer der Universität. Im Semester stehen verschiedene Konzerte auf dem Programm; für den Sommer ist zum Beispiel die deutsche Erstaufführung eines Konzerts für Chor und Publikum geplant. Wenn alles klappt, wird es 2016 auch auf Konzertreise nach Prag gehen, wo die Goethe-Universität eine Partneruniversität hat.

… und viel Organisation

Bevor Schumacher aber mit dem 120 Sänger starken Chor und den 80 Musikern des Orchesters proben kann, muss er vorarbeiten: Partituren studieren, die Noten vorbereiten, die Proben genau planen. Zu seinem Job gehört allerdings auch, sein eigenes Backoffice zu sein: Er muss die Auftritte und Reisen organisieren, für die Konzerte gegebenenfalls Solisten und Instrumentalisten engagieren, sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern bis hin zum Druck des Programmhefts. Das alles bei einer halben Stelle. „Perspektivisch wäre es schön, auch einen Kammerchor aufzubauen – aber das lässt sich in Teilzeit nicht machen.“

Trotz professionellster Arbeit müsse man auch ehrlich sein: „Was wir im Konzert zeigen, kann natürlich nicht vergleichbar sein mit dem hr-Sinfonieorchester. Das ist aber auch nicht unsere Aufgabe, sondern wir bieten eine Plattform für Studierende, Bedienstete und Alumni, die gemeinsam musizieren möchten.“ Nachwuchssorgen gebe es dabei nicht. Zwar lasse G8 den Schülern etwas weniger Freiraum für Hobbys. Andererseits habe das Singen im Chor den Habitus des altbackenen Gesangsvereins verloren und sei jetzt wieder angesagter.

Tausche Sport gegen Chor

Schon als Kind hatte Schumacher kleine Konzerte an der Seite einer älteren Dame gegeben. Sie begleitete ihn am Klavier, er sang mit ihr einfache Volkslieder bei Altentagen. Da war er sieben Jahre alt. Er lernte Gitarre spielen, dann Klavier. Trotzdem spielte die Musik erst einmal nur die zweite Geige, denn Jan Schumacher war die meiste Zeit damit beschäftigt, Sport zu machen. Der begeisterte Turner spielte nebenbei noch Tischtennis und Fußball. Mit elf Jahren probierte er dann den Limburger Knabenchor aus – „das ist eigentlich schon relativ spät, um damit anzufangen“ – und war begeistert. Er gab den Sport auf, um nun jeden Tag mit dem Chor proben zu können. „Trotzdem hätte ich nie gedacht, dass ich eines Tages mal der Typ mit dem Taktstock werde“, lacht der gebürtige Altendiezer. Hat ihm denn der Sport bei einem so plötzlichen Entzug nicht gefehlt? „Das Gemeinschaftserlebnis beim Singen ist einfach schöner als der sportliche Wettbewerb“, schwärmt Schumacher. „Ich erschaffe etwas gemeinsam mit anderen und bereite in der Gemeinschaft auch noch anderen Freude.“

Längst ist erwiesen, dass Singen auch gesund ist: Es wirkt sich positiv auf die Psyche aus, senkt den Blutdruck, ist gut für die Atmung. Teils schicken Psychologen ihre Patienten in den Chor: Diese profitieren vom Singen und gemeinsamen Arbeiten. Schumacher. „Man öffnet sich einfach anders.“ Wer jetzt Lust bekommen hat mitzumachen: Für den Akademischen Chor sollte etwas Vorerfahrung schon vorhanden sein, die Sängerinnen und Sänger sollten möglichst auch Noten lesen können. Wer beim Orchester mitspielen möchte, sollte sein Instrument sicher beherrschen können.

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Mehr Informationen zur Collegium Musicum und die Probentermine finden Sie auf der Website von Collegium Musicum.

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