Nicola Fuchs-Schündeln, Professorin für Makroökonomie und Entwicklung am House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt, ist mit dem Gossen-Preis 2016 des Vereins für Socialpolitik ausgezeichnet worden. Die 44-Jährige erhielt den wichtigsten deutschen Ökonomen-Preis im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung des Vereins am Montagabend in Augsburg. Der Gossen-Preis wird jedes Jahr an einen Wirtschaftswissenschaftler oder eine Wirtschaftswissenschaftlerin aus dem deutschen Sprachraum verliehen, die durch ihre Forschung internationales Ansehen gewonnen haben. Der wichtigste Maßstab für die Vergabe sind Veröffentlichungen in international anerkannten Fachzeitschriften.
Monika Schnitzer, die Vorsitzende des Vereins für Socialpolitik, würdigte in ihrer Laudatio die bedeutenden empirischen Forschungsbeiträge von Nicola Fuchs-Schündeln im Bereich der politischen Ökonomik, der Ökonomik von Haushaltsentscheidungen und der Entwicklungsökonomik.
Nicola Fuchs-Schündeln untersucht schwerpunktmäßig das Konsum-, Spar- und Arbeitsangebotsverhalten privater Haushalte sowie die Endogenität von Präferenzen. Ihre Arbeiten sind unter anderem in der American Economic Review, im Quarterly Journal of Economics und in der Zeitschrift Science erschienen. Fuchs-Schündeln hat seit 2009 eine Professur an der Goethe-Universität, wo sie unter anderem als Principal Investigator am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und als Programmdirektorin am LOEWE-Zentrum „Sustainable Architecture for Finance in Europe“ (SAFE) mitwirkt. Die vergangenen zwölf Monate verbrachte sie als Gastprofessorin an der Stanford University in Kalifornien. Im Jahr 2010 erhielt sie einen Starting Grant des European Research Council, eine der höchstdotierten wissenschaftlichen Auszeichnungen in der Europäischen Union. Vor ihrem Wechsel nach Frankfurt war Fuchs-Schündeln an den US-amerikanischen Universitäten Harvard und Yale tätig.
Der seit 1997 verliehene und mit 10.000 Euro dotierte Gossen-Preis ist nach dem preußischen Juristen Hermann Heinrich Gossen (1810–1858) benannt, der mit seinem Buch „Die Entwicklung der Gesetze des menschlichen Verkehrs, und der daraus fließenden Regeln für menschliches Handeln“ als einer der wichtigsten Vorläufer der modernen Grenznutzenschule gilt.
Quelle: Pressemitteilung vom 6. September 2016
Autorin: Muriel Büsser