Goethe-Universität erleichtert Verfahren zur Namens- und Geschlechtseintragsänderung von TIN*-Studierenden

Die Goethe-Universität hat ihr Verfahren zur Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrags für trans*, inter* und non-binäre Studierende (abgekürzt TIN-Studierende) erleichtert und erweitert. Anders als bisher reicht es für die Studierenden von nun an aus, den Ergänzungsausweis der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI) gemeinsam mit dem entsprechenden Formular für die Namens- und Geschlechtseintragsänderung der Goethe-Universität vorzulegen. War die Änderung des Namens und des Geschlechtseintrags bis jetzt nur in allen hochschulinternen Dokumenten und Kommunikationen möglich, werden von nun an auch Abschlusszeugnisse und Urkunden auf den selbst bestimmten Vornamen und das selbst bestimmte Geschlecht ausgestellt.

Für eine niederschwellige und unkomplizierte Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrags für TIN*-Studierende setzte sich vor allem die Hochschulgruppe Rosa*Liste mit Unterstützung des Autonomen Queer-Referats ein. Unter anderem das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft bekräftigte die Forderungen. Unterstützt und beraten vom Gleichstellungsbüro fand bereits letztes Jahr zusammen mit Präsident Enrico Schleiff, der Abteilung Studien- und Prüfungsrecht und dem Hochschulrechenzentrum ein Gespräch zur Überprüfung und Abstimmung einer niederschwelligen Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung statt. Der Beschluss hierzu fiel jetzt schließlich gemeinsam mit allen Beteiligten.

Nach Präsident Enrico Schleiff ist damit ein wichtiger Schritt hin zur Gleichbehandlung gegangen worden; die geschlechtliche Vielfalt der Gesellschaft spiegelt sich auch an der Goethe-Universität wieder. Mit dem niederschwelligen Angebot, den Vornamen und den Geschlechtseintrag ändern zu können, setze sich die Goethe-Universität für Chancengerechtigkeit und geschlechtliche Selbstbestimmung ein und positioniere sich klar und unmissverständlich gegen die Diskriminierung von TIN*-Studierenden, so der Präsident.

Auch die Rosa*Liste ist erleichtert darüber, dass TIN*-Studierende nun endlich einen barriereärmeren und diskriminierungsfreieren Umgang an der Universität erfahren. Damit wird nun endlich eine Forderung umgesetzt, die die Rosa*Liste bereits seit ihrer Gründung im Jahre 2019 gestellt hatte und die den Bedarfen und Rechtsansprüchen von TIN* Studierenden entspricht. „Wir freuen uns sehr, dass die Gespräche mit dem Präsidenten Enrico Schleiff und allen anderen Beteiligten nicht nur auf Augenhöhe und konstruktiv geführt wurden, sondern am Ende auch zu diesem erfreulichen Ergebnis führten und nun diskriminierende Situationen wie u.a. Zwangsoutings für TIN*-Studierende an der Goethe Universität hoffentlich der Geschichte angehören“, äußert sich Gönni Christian Landsmann, seit 2019 für die Rosa*Liste im Studierendenparlament sitzend.

TIN*Studierenden, so die Rosa*Liste weiter, kämen nun ihr Recht zu, sich in ihrer selbstbestimmten Identität und Persönlichkeit entfalten zu können und auch anerkannt zu werden, so wie dies auch anderen Studierenden an der Goethe-Universität zustehe. Weiter betont die Rosa*Liste, dass die niederschwellige Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung ein für sie rechtlich seit langem überfälligen Schritt darstelle, den sie sich nun mit Erfolg erkämpft haben. Ihrer Meinung nach stelle das einfachere Verfahren zu Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung der Goethe-Universität aber nur einen ersten Schritt für eine inklusivere und diversitätsgerechtere Hochschule dar.

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