Am 26. Januar spricht Prof. Dr. Ulrich Herbert, Leiter der Forschungsgruppe Zeitgeschichte an der Universität Freiburg, an der Goethe-Universität über „Entscheidungsprozesse zum Mord an den europäischen Juden. Kenntnisstand und offene Fragen“. Die Veranstaltung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist eine Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Präsidium der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Zum Hintergrund: Die Frage, wie die Entscheidungsprozesse zum Mord an den europäischen Juden in der Führung des NS-Regimes verliefen, hat die deutsche und die internationale Forschung lange beherrscht. In den vergangenen etwa dreißig Jahren aber hat sich das Interesse der Holocaust-Forschung viel stärker auf die Opfer konzentriert, auf Regionales und auf Biografisches sowie auf Fragen der wirtschaftlichen Zielsetzung des Massenmords oder die Kollaboration in den von Deutschland beherrschten Gebieten Europas. Dabei rückte die vormals geraume Zeit im Zentrum stehende Rolle der Verantwortlichen für den Massenmord in den Hintergrund. Mittlerweile wissen wir aber recht genau, welche Schritte bei der Entscheidung zum Massenmord wann und von wem getan wurden. In dem Vortrag wird versucht, den derzeitigen Kenntnisstand zu dieser Frage zusammenzufassen, die einzelnen Etappen der Entschlussbildung herauszuarbeiten und die noch offenen Fragen und Widersprüche zu benennen.
Prof. Dr. Ulrich Herbertwar bis Herbst 2019 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau. Seither leitet er die Forschungsgruppe Zeitgeschichte an der Universität Freiburg.
Vortrag: Prof. Dr. Ulrich Herbert: Die Entscheidungsprozesse zum Mord an den europäischen Juden. Kenntnisstand und offene Fragen
Freitag, 26. Januar 2024, 12:00 Uhr. Hybrid-Vortrag: Casino-Gebäude, Raum 823, Campus Westend, Goethe-Universität. Livestream auf YouTube: https://youtu.be/k9tBHjjs0b8