Was wird erinnert – und vor allem, wie? Dieser Frage gehen die Cornelia Goethe Colloquien im aktuellen Wintersemester nach. Anlass dazu bieten gleich zwei Jubiläen: Titel der Reihe ist denn auch: „100 Jahre Frauenstimmrecht – 50 Jahre Autonome Frauenbewegung“. Den Auftakt macht der Vortrag „Was Objekte erzählen. Die Ausstellung ‚Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht‘ im Historischen Museum Frankfurt“ von Dorothee Linnemann. Die Historikerin und Ausstellungskuratorin wird mit ihrem Team anwesend sein, bestehend aus Jenny Jung, wissenschaftliche Volontärin, und Katja Koblitz, Historikerin und Kuratorin mit den Schwerpunkten Frauen- und Geschlechterforschung in Berlin.
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/event/was-objekte-erzaehlen-die-ausstellung-damenwahl-100-jahre-frauenwahlrecht-im-historischen-museum-frankfurt/
Historische Ereignisse werden anlässlich ihrer „runden“ Wiederkehr gefeiert. Häufig gibt das Gedenken traditionelle Ansichten und Perspektiven weiter. Feministische „Memory Studies“ nehmen überlieferte Daten und Fakten kritisch in den Blick und fragen nach Ein- und Ausschlüssen, nach feministischen Erinnerungskulturen und nach Spuren „anderer“ Geschichten.
Im Rahmen der Vortragsreihe des Cornelia Goethe Centrums für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) präsentieren Forscherinnen aus dem In- und Ausland ihre Analysen zu Stimmrechtsbewegungen um 1900 und zu Impulsen der antiautoritären autonomen Frauenbewegung. Mit dabei sind renommierte Historikerinnen wie Dagmar Herzog und Angelika Schaser sowie Politik- und Sozialwissenschaftlerinnen wie Ute Gerhard, Ilse Lenz und Christiane Leidinger, aber eben auch die Ausstellungsmacherinnen des Historischen Museums, Dorothee Linnemann und ihr Team.
Das aktuelle Cornelia Goethe Colloquium ist eingebettet in ein umfangreiches Programm verschiedener Frankfurter Organisationen und Initiativen. Kooperationspartner sind u.a. das Historische Museum, das bis 20. Januar 2019 die Ausstellung „Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht“ zeigt, und das Frauenreferat der Stadt Frankfurt mit der Tagung „Feministische Generationendialoge“ vom 22. bis 24. November.
Bei der Beschäftigung mit dem Erinnern steht jedoch auch die Frage nach dem Hier und Jetzt zur Diskussion. Die Reihe möchte Erinnern – nicht, um Siege zu feiern, sondern um herauszufinden, was alte und neue feministische Bewegungen herausfordert und zusammenhält. Die Cornelia Goethe Colloquien bieten die Gelegenheit, sich mit aktuellen Themen der Geschlechterforschung auseinanderzusetzen und renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dieses innovativen Forschungsfeldes zu begegnen. Die interdisziplinäre Vortragsreihe lädt auch die interessierte Öffentlichkeit herzlich zum Mitdiskutieren ein.
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PRORGRAMM
14.11.2018
Christiane Leidinger: Feministisch bewegte Geschichte, Debatten und Politik von Lesben
18-20 Uhr c.t., Historisches Museum
22.11.2018 (Achtung Donnerstag!)
Auftaktveranstaltung zur Tagung Feministische Generationendialoge
18-22 Uhr s.t., Historisches Museum
Weitere Informationen zur Kooperationstagung unter: http://frauen-macht-politik-ffm.de/feministische-generationendialoge/
05.12.2018
Ute Gerhard: Zwischen Recht und Gewalt – die Internationale Frauenstimmrechtsbewegung nach 1900 und wie wir sie erinnern
18-20 Uhr c.t., Historisches Museum
12.12.2018
Dagmar Herzog: Feminismen und Sexualpolitik. Die #metoo-Bewegung und ihre Kritiker*innen
18-20 Uhr c.t., Campus Westend, Casino 1.801
16.01.2019
Ilse Lenz: Intersektionalität in den Neuen Frauenbewegungen: Ambivalenzen und Konsequenzen
18-20 Uhr c.t, Campus Westend, PEG Raum 1.G191
06.02.2019
Angelika Schaser: Ein Wunder wird Wirklichkeit: Zur Einführung des Frauenwahlrechts 1918/19
18-20 Uhr c.t., Historisches Museum
Jeweils mittwochs von 18-20 Uhr c.t.; Ausnahme: Donnerstag, 22.11.2018 18:00 bis 22:00 Uhr
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