Fragen an den Sozialpsychologen Prof. Dr. Rolf van Dick, Vizepräsident der Goethe-Universität.
Verschwörungstheorien gewinnen in Corona-Zeiten an wachsender Bedeutung: Gerade haben hochrangige Geistliche der katholischen Kirche in einem weltweit beachteten Manifest behauptet, die Corona-Pandemie diene als Vorwand für die Errichtung einer „Weltregierung“. Auch gegen den amerikanischen Computerpionier Bill Gates und seine Frau kursieren seit Wochen eine ganze Reihe von Verschwörungstheorien im Netz. Und in die sich gegenwärtig erhebenden Proteste und Demonstrationen von Gegnern der Maßnahmen zur Begrenzung des Corona-Risikos mischen sich immer öfter Verschwörungstheorien politisch Radikaler. Warum sind Menschen besonders in Krisenzeiten für Verschwörungstheorien offenbar besonders empfänglich? Und welches Kalkül verfolgen diejenigen, die Verschwörungstheorien in die Welt setzen?
Über diese und andere Fragen spricht Dr. Olaf Kaltenborn mit dem Sozialpsychologen Prof. Dr. Rolf van Dick, der seit 2018 auch Vizepräsident der Goethe-Universität ist. Van Dicks Forschungsschwerpunkte sind Prozesse in und zwischen Gruppen, Anwendung von Social Identity Prozessen in Diversity, Leadership sowie Teamarbeit.