Von Bienen, Blümchen und Biodiversität: Das Frühlingsfest am Campus Riedberg

Duftende Zitronenbäume, Wiesen übersäht mit Wildblumen und Gewächshäuser voller exotischer Pflanzen: Der Wissenschaftsgarten ist ein kleines Paradies inmitten des Campus Riedberg. Einmal im Jahr findet hier das Frühlingsfest der Goethe-Universität statt. Dort haben alle Interessierten die Möglichkeit, den Garten, in dem normalerweise naturwissenschaftliche Lehre und Forschung betrieben wird, kennenzulernen.

Dass das Frühlingsfest in diesem Jahr auf den Muttertag fiel, tat den Besucherzahlen keinen Abbruch – im Gegenteil: Rund 2000 Gäste hatten sich über den Tag verteilt auf den Weg an den Riedberg gemacht. Angenehme Temperaturen und ein abwechslungsreiches Programm luden zum Verweilen ein. Bei einem Tanzkurs oder einer Runde SpikeBall konnten sich die Besucherinnen und Besucher inmitten des Gartens auspowern. Wer den Sonntag eher gemütlicher angehen wollte, konnte es sich mit einem kühlen Getränk im Liegestuhl bequem machen.

Begleitend dazu gab es den ganzen Tag über Livemusik: Den Anfang machte die Gruppe Hörsturtz von den Oberurseler Werkstätten, gefolgt von den preisgekrönten Akkordeonisten von con:trust. An einem schattigen Plätzchen gab das Quartett des Männervokalensemble Camerata Musica Limburg eine spannende Mischung unbekannter Werke zum Besten. Zum Abschluss erklang der Jazz, R’n’B & Drum’n’Bass-Sound des JLF Projects im Wissenschaftsgarten.

Universitätspräsident Enrico Schleiff und Meike Piepenbring, Wissenschaftliche Leiterin des Gartens, auf der Bühne mit der Band Hörsturtz.

Im Fokus des diesjährigen Frühlingsfests standen vor allem auch die Themen Biodiversität und Nachhaltigkeit. An der Goethe-Universität haben es sich zahlreiche Initiativen zum Ziel gesetzt, der Klimakrise entgegenzuwirken. Vorgestellt wurde zum Beispiel die Exzellenz-Initiative RobustNature, die multi- und transdisziplinäre Forschung zu den Themenfeldern Wasser, Organismische Interaktion und Systemische Risiken vom Molekül zum Ökosystem betreibt. Auch konnten sich die Besucherinnen und Besucher über die aktuelle Totholzforschung, über lebendige Dächer und darüber, wie Kompost das Klima schützt, informieren.   

Im Laufe des Nachmittags konnten die Gäste im Rahmen von Führungen die Themenvielfalt des Wissenschaftsgartens entdecken: So ging es zum Beispiel um Pflanzen im Globalen Wandel oder um die Schule im Wissenschaftsgarten. Die Führungen beschränkten sich jedoch nicht nur auf den Wissenschaftsgarten, sondern gaben auch Gelegenheit, den gesamten Campus Riedberg besser kennenzulernen. So versprachen Studierende in ihrer Führung einen neuen Blick auf den Campus und führten die Besucherinnen und Besucher an geheime Ecken. Und Dr. Carsten Siebert, der Kurator der Kunstausstellungen des KunstRaum Riedberg, stellte Kunstwerke vor, die in den Jahren 2009 bis 2020 in die Kunstsammlung der Goethe-Universität aufgenommen wurden.

Gut besucht war auch in diesem Jahr wieder die Pflanzenbörse: Balkon- und Gartenbesitzer*innen konnten hier verschiedene Gemüsesorten und Zierpflanzen erwerben, darunter auch die ein oder andere Besonderheit. Für Fragen rund um die Pflege der Pflanzen standen die Gärtner*innen des Wissenschaftsgartens mit ihrer Expertise bereit.

Die Pflanzenbörse ließ das Herz so manches Hobbygärtners höher schlagen.

Insgesamt war das Frühlingsfest auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg – und hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Themen Biodiversität und Nachhaltigkeit in Frankfurt und Umgebung sind. Wer dieses Mal leider nicht dabei sein konnte, kann sich bereits jetzt auf das nächste Jahr freuen – oder den Wissenschaftsgarten schon vorher bei einer Führung kennenlernen. Sie finden jeweils am dritten Freitag des Monats im Zeitraum April bis Oktober statt; Informationen dazu gibt es unter www.uni-frankfurt.de/wissenschaftsgarten und im Webkalender.

Der Wissenschaftsgarten wurde im Zuge der 100-Jahr-Feierlichkeiten der Universität am 1.6.2014 eröffnet. Er dient der naturwissenschaftlichen Lehre und Forschung und umfasst ein großes Gewächshaus aus 3 Halbtonnen, ein 300m² großes Versuchsgewächshaus sowie 8 Klimakammern (im Bau) und den zurzeit rund 3 Hektar großen Freilandbereich. Der Wissenschaftsgarten ist der dritte Garten der Universität in ihrer 100-jährigen Geschichte und geht auf den 1763 von Johann Christian Senckenberg mit seiner Stiftung begründeten Garten zurück.

Fotos: Uwe Dettmar

Besonderer Dank gilt den Unterstützern des diesjährigen Frühlingsfest: BBBank, Engelhard Arzneimittel, NordWestZentrum und Sunflower Gartencenter.

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