Schreiben an die Lehrenden zum Semesterabschluss

Frankfurt am Main, 30. Juli 2020

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Abschluss der regulären Veranstaltungszeit ist für uns Anlass, Ihnen für Ihr im wahrsten Sinne des Wortes außerordentlich engagiertes Lehrangebot unter den besonderen Umständen im Sommersemester 2020 zu danken! Der schnelle und umfassende Wechsel auf virtuelle Lehrformate traf uns überraschend. Dennoch haben wir – dank Ihres Einsatzes – den weit überwiegenden Teil der für das Sommersemester geplanten Lehre organisieren können. Das war nur möglich unter einem ganz erheblichen Mehraufwand – und erforderte zugleich auch einen gemeinsamen Blick auf das, was uns in dieser Situation weiterbringt, und die gemeinsame Reflexion der getroffenen Maßnahmen. Wir sind sehr froh, dass uns dies gelungen ist!

Uns ist bewusst, dass diese Maßnahmen nicht in jedem Fall die Nachteile der veränderten Situation ausgeglichen haben. Manche Aspekte der virtuellen Lehre können positiv gesehen werden, doch der unmittelbare Kontakt zu den Studierenden selbst ist schlichtweg nicht zu ersetzen. Als Universität haben wir den Willen, aus Erfahrungen zu lernen. Daher wird es unter anderem eine erweiterte Evaluation des Sommersemesters geben.

Wir werden deren Ergebnisse jedoch nicht abwarten können, sondern müssen bereits jetzt das kommende Wintersemester in den Blick nehmen. Im Wintersemester 2020/2021 wird erneut der virtuellen Lehre der Vorzug gegenüber der Präsenzlehre gegeben werden müssen. Die Einschätzung der Pandemiesituation lässt keine andere Planung zu, so sehr wie wir das auch bedauern. Hierauf haben sich die Präsidien aller hessischen Universitäten gemeinsam mit der Wissenschaftsministerin verständigt. 

Dennoch wollen wir die vorhandenen Räumlichkeiten nach Maßgabe der geltenden Hygienerichtlinien für didaktisch notwendige Präsenzveranstaltungen nutzen. Hierfür wird zentral ein Hygienekonzept erstellt. Derzeit werden in den Dekanaten die Meldungen für solche Lehrveranstaltungen gesammelt und priorisiert. Dabei sollten insbesondere Lehrveranstaltungen für Erst- und Zweitsemesterstudierende besonders bevorzugt werden. Es ist bei der Planung von Präsenzveranstaltungen zu beachten, dass für Studierende, die einer Risikogruppe angehören oder die aus anderen nachvollziehbaren Gründen nicht an der Präsenzlehre teilnehmen können (bspw. Person einer Risikogruppe lebt im selben Haushalt, Studium aus dem Ausland), adäquate Alternativangebote gemacht werden müssen. Im Zweifelsfall wird dies die parallele Bereitstellung eines auch virtuellen Angebotes bedeuten, oder es könnte auch aus diesem Grund die Entscheidung für ein letztlich rein virtuelles Angebot fallen.

Auch Regelungen etwa zu Prüfungsangelegenheiten, die wir im Laufe des Sommersemesters eröffnet haben, werden wir bis zu Beginn der Veranstaltungszeit im Wintersemester überprüfen und eine Weiterführung oder Abänderung vorschlagen. Sollte sich ein*e Student*in bei Ihnen melden, die selbst von einer Infektion betroffen ist, aus einem Risikogebiet zurückgekehrt ist oder mit infizierten Person Kontakt gehabt hat, bieten Sie bitte Alternativen zur Präsenz-Teilnahme an und wenden Sie sich an krisenstab@uni-frankfurt.de.

Wir hoffen, uns mit dieser Planung gut auf das Wintersemester vorbereiten zu können. Und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen Studium und Lehre an der Goethe-Universität auch unter den derzeitigen ungewöhnlichen Umständen weiterentwickeln zu können!

Mit den besten Wünschen für eine hoffentlich auch erholsame Sommerzeit

Birgitta Wolff               Roger Erb

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