AStA-Fahrradwerkstatt: Für kleines Geld selbst reparieren

Emi Ludwig von der AStA-Fahrradwerkstatt mit einem Kunden – natürlich mit Sicherheitsabstand. (Foto: Imke Folkerts)

Mit dem Rad zur Uni und jetzt: der Reifen platt, Licht kaputt … Wer keine Scheu hat, selbst Hand anzulegen, kann die AStA-Fahrradwerkstatt nutzen und mit fachkundiger Unterstützung selbst reparieren. Nach der pandiemiebedingten Pause ist die Werkstatt auf dem Campus Westend seit dem Sommer wieder geöffnet. Was dort passiert, erzählen Emil Ludwig und Christoph Dettki, die beide in der Werkstatt angestellt sind.

Die Top 3-Gründe für den Werkstattbesuch?

Als Erstes ist vermutlich der platte Schlauch zu nennen. Wir empfehlen den Leuten diesen dann zu flicken oder bei einem größeren Schaden den Schlauch zu wechseln. Als nächstes könnte mensch das Einstellen und von Bremsen und das Tauschen von Bremsschuhen/Belägen nennen. Drittens wird häufig das Licht repariert, neue Kabel verlegt, neue Stecker angebracht, Lämpchen getauscht oder der Dynamo gewechselt. Luft pumpt außerdem auch jede*r hier.

Wie viel Reparaturwissen sollte ich haben, wenn ich mein Rad in der AStA-Fahrradwerkstatt wieder fit machen will? Was kostet eine durchschnittliche Reparatur?

Es ist kein Vorwissen erforderlich, allerdings muss die Bereitschaft/Motivation da sein, selbst Hand anzulegen. Bei wenig Vorwissen können wir schon mehr Sachen erklären. Die meisten Leute freuen sich über Ratschläge etc.. Einige Leute brauchen auch nur das Werkzeug vor Ort und die Ersatzteile. Das Rad lediglich zu flicken kostet 50 Cent; Schlauch oder Bremsschuhe wechseln kostet zirka 5 bis 7 Euro, eine neue Kette zirka 10 Euro und ein Mantel etwa 15 Euro. Im Schnitt nimmt eine Person Ersatzteile für 5 Euro in Anspruch.

Welche Tipps würden Sie geben für die eigene Radwartung?

  • Nach einer Regenfahrt die Kette ölen und von Zeit zu Zeit Kette und Kassette mit Lappen oder Bürste putzen.
  • Eine Standpumpe mit Barometer verwenden und alle 30 Tage aufpumpen. Dazu sollte man versuchen, den maximal möglichen Druck (auf dem Reifen angegeben) in die Reifen pumpen.
  • Die Bremsschuhe/Bremsklötze regelmäßig checken und wechseln, wenn sie runtergefahren sind.
  • Mit Licht fahren, denn wer Licht hat, wird gesehen und ist viel sicherer unterwegs!
  • Den Sattel auf die passende Höhe stellen.
  • Nach Möglichkeit viel schalten, die Schaltung nutzen und pflegen. Das ist einerseits gut für das Material, aber auch besser für die Gelenke.

Ihre eigene Position zum Radfahren?

Wir gehören zu den Radfahrer*innen, die bei jedem Wetter und auch ohne rot eingefärbten Radweg unterwegs sind. Wir sind aber auch nicht 60 oder älter und noch dynamisch und (leider) auch risikobereiter. Daher müsste es noch viel mehr Radinfrastruktur und Umdenken geben, um unsere Städte lebenswerter zu machen. Fahrräder machen schließlich sehr wenig Lärm, stoßen (außer den Radler*innen) auch keinen Feinstaub oder Klimagase aus und sind drittens nicht so tödlich wie KFZ. Außerdem nehmen parkende Fahrräder deutlich weniger öffentlichen Raum (Gemeingut) ein als Autos; Mit Sicherheit gibt es auch tolle Argumente für andere Verkehrsmittel, doch in Summe besticht das Rad doch durch das Fehlen verschiedener Negativschlagzeilen. Außerdem macht Radfahren fit und ist elegant!

Was für ein Rad fahren Sie?

Trekkingrad, Cyclocross, Klapprad, Lastenrad, Oldtimer.

Wo lässt es sich in der Region entspannt und schön Rad fahren?

Dieser Artikel ist in der Ausgabe 3/20 des Mitarbeitermagazins GoetheSpektrum erschienen.

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