Von ERASMUS zu ERASMUS+ – das Mobilitätsprogramm der Europäischen Union ist eine Erfolgsgeschichte. Zum 30. Geburtstag startet am 6. Juli ab 10:30 Uhr eine Jubiläumsveranstaltung im Casino auf dem Campus Westend der Goethe-Universität. Almuth Rhode, Abteilungsleiterin Partnerschaften und Mobilität im International Office, erklärt, wer wie von ERASMUS profitieren kann oder was die Gäste bei der Feier erwartet.
Das EU-Mobilitätsprogramm ERASMUS feiert seinen 30. Geburtstag – in Zeiten, in denen der europäische Zusammenhalt zunehmend zur Herausforderung wird. Welchen positiven Beitrag kann das Austauschprogramm vor diesem Hintergrund leisten?
Almuth Rhode: Durch Studien- und Praktikumsaufenthalte an europäischen Partnerhochschulen bzw. Unternehmen erweitern Studierende nicht nur ihren fachlichen Horizont, sondern verbessern auch ihre Sprachkompetenz in der Zielsprache ihres Gastlandes. Sofern sie sich aus der „ERASMUS Bubble“ befreien, tauchen sie in die Kultur ihres Gastlandes ein und lernen dessen Gepflogenheiten und Eigenarten kennen. Dadurch können sie sich zu Botschaftern und Mittlern zwischen den Ländern und ihren Kulturen entwickeln.
Mit der ERASMUS-Unterstützung allein kommt man allerdings nicht weit …
Rhode: Eine ERASMUS-Förderung kann als Teilstipendium nie komplett die Ausgaben während eines Auslandsaufenthaltes abdecken. Wer sich für ein Auslandsstudium entscheidet, muss sich also frühzeitig um komplementäre Finanzierungsmöglichkeiten kümmern, hierbei kann das International Office behilflich sein. Für die kommenden Jahre wird zwar ein Budgetanstieg für die Umsetzung des Programms an den Hochschulen erwartet, zugleich werden aber auch die Mobilitätszahlen und somit wiederum die Ausgaben für Stipendien steigen. Im Gegensatz zu Freemovern, die selbstorganisiert ins Ausland gehen, genießen ERASMUS-Stipendiaten allerdings – neben den zugegebenermaßen nicht allzu üppigen Stipendiensätzen – besondere Vorteile wie Studiengebührenfreiheit, konkrete Ansprechpartner für die akademische Betreuung vor Ort und die erleichterte Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen. Durch einen ERASMUS-Austauschplatz erhält man letztendlich nicht nur einen finanziellen Zuschuss, sondern auch die einzigartige Gelegenheit interkulturelle und fremdsprachliche Kenntnisse zu erweitern sowie mehr Eigenständigkeit und Weltoffenheit zu entwickeln.
Bekannt ist ERASMUS ja vor allem für seine Förderung von Studierenden, die eine Zeitlang im europäischen Ausland studieren möchten. Wie sehr hat sich die Zielgruppe mittlerweile erweitert?
Rhode: Der Austausch von Lehrenden und Mitarbeitern der Fachbereiche und der Verwaltung hat sich seit vielen Jahren zu einem äußerst wichtigen Baustein in der Zusammenarbeit mit unseren europäischen Partnern entwickelt. Lehrerfahrung im europäischen Ausland bedeutet eine jeweils individuell geprägte Erweiterung des fachlichen und didaktischen Horizontes für die Hochschullehrerinnen und -lehrer der Goethe-Universität. All diejenigen Frankfurter Studierenden, die keinen Aufenthalt im Ausland realisieren können, gewinnen durch internationale Professorinnen und Professoren eine europäische und internationale Perspektive in ihrem Studienfach. Zu einer internationalen Universität gehört auch eine internationale Verwaltung. Eigene Erfahrungen im Alltag z.B. einer Bibliothek, Personalabteilung oder dem Dekanat einer europäischen Partneruniversität zu machen motiviert nicht nur für die eigene Arbeit, sondern bietet einen frischen Blick auf die Arbeitsabläufe an der eigenen Universität.
Am 6. Juli wird steigt die große ERASMUS-Party an der Goethe-Uni. Wer ist alles eingeladen und was erwartet die Gäste?
Rhode: Eingeladen sind alle Studierenden, Lehrenden und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Goethe-Universität, die Lust auf Europa, ERASMUS und eine kritische Auseinandersetzung mit Europa und seinen Bildungsprogrammen haben. Externe sind ebenfalls herzlich willkommen. In einer Podiumsdiskussion mit studentischen und administrativen Vertreterinnen und Vertreter der Goethe-Universität sowie dem Leiter der Europäischen Akademie in Berlin wird die Frage diskutiert, was „ERASMUS-Studierende als Botschafter für ein geeintes Europa“ beitragen können. Über einen Wunschbaum können alle Anwesenden ihre Gedanken und Ideen zu ERASMUS und Europa einbringen. Ein Pianist der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, gerade frisch von seinem ERASMUS Aufenthalt zurückgekehrt, wird die Veranstaltung musikalisch begleiten. Bei einem bunten Mittagsimbiss können Ideen ausgetauscht oder am Tisch des ERASMUS Student Network (ESN) und des International Office Informationen aus erster Hand eingeholt werden.
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Von ERASMUS zu ERASMUS+ – 30 Jahre Erfolgsgeschichte
- Die Goethe-Uni feiert 30 Jahre ERASMUS: Am 6. Juli 2017 ab 10:30 Uhr im Casino-Festsaal, Campus Westend
- eingeladen sind Studierenden und Mitarbeitenden der Goethe-Universität
- mit Podiumsdiskussion „ERASMUS-Studierende als Botschafter für ein geeintes Europa“
- mit der ERASMUS-Musikgruppe der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
- mit Infoständen und ERASMUS-Wunschbaum
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