Hamburger Architekten setzen in ihrem Gewinner-Entwurf auf gute Orientierung und Öffentlichkeit
Der dritte Bauabschnitt der Goethe-Universität auf dem Campus Westend, in den die sprach- und kulturwissenschaftlichen Fächer einziehen sollen, ist der Realisierung einen wichtigen Schritt näher gekommen. In einer Preisgerichtssitzung am 16. April 2015 unter Vorsitz von Prof. Zvonko Turkali wurden unter 24 Wettbewerbsbeiträgen fünf Preisträger und drei Anerkennungen bestimmt. Damit ist der Architektenwettbewerb für das rund 70 Mio. Euro teure Bauvorhaben entschieden. Neben den Institutsräumen beinhaltet das künftige Gebäude die gemeinsame Bereichsbibliothek, eine Cafeteria, Verwaltungsräumlichkeiten des Studentenwerkes, des Immobilienmanagements und des Hochschulrechenzentrums sowie eine Tiefgarage für 250 Stellplätze und verfügt insgesamt über rund 12.000 m² Nutzfläche. Gleichzeitig wird damit in Verbindung mit weiteren Gebäuden ein wichtiger Teil der zentralen Campusentwicklung im Frankfurter Westend vollendet.
Gewinner des Wettbewerbs ist das Büro BLK2 Böge Lindner K2 Architekten aus Hamburg, dessen Entwurf den 1. Preis erhielt. In der Begründung heißt es, das Projekt füge sich insgesamt präzise in die städtebauliche und typologische Struktur und Materialität des Campus ein und könne damit einen „glaubwürdigen Schlussstein“ der zentralen Campusentwicklung bilden. „Es entstehen spannungsvolle, dabei maßstäbliche Raumfolgen mit guter Orientierbarkeit und einer angemessenen Abstufung von Öffentlichkeiten, die sich zu einem einladenden universitären Ort verdichten, der zum Lernen einlädt.“
Den 2. Preis erhielt das Architekturbüro Staab aus Berlin. Das Preisgericht lobte die gelungene Gliederung des Entwurfs in mehrere Bauteile und die damit entstehende „präzise städtebauliche Setzung“ für die Erweiterung der vorhandenen Bebauung. Die eigenständige Handschrift und das plastische Erscheinungsbild würden ein hohes Maß an Wiedererkennbarkeit und daher ein großes Identifikationspotenzial für die Nutzer ermöglichen.
Mit der Idee sich staffelnder Baukörper errang Atelier 30 aus Kassel den 3. Preis. Dem Entwurf gelinge es, ebenfalls einen überzeugenden Abschluss des östlichen Campusgebiets zu schaffen. Dank seiner in Schichten gegliederten Fassade bestehe eine gute Differenzierung der Baumasse. Die innere Verbindung zwischen den beiden Zugängen schafft einen attraktiven Raum mit direktem Bezug zur Bibliothek und zu den begrünten Innenhöfen, die auch für Tageslicht und Außenbezug sorgen.
Am 4. Preis von harris + kurrle architekten aus Stuttgart lobte die Jury die vertikale Schichtung der Fassade mit einer zweigeschossigen Sockelzone. Dies führe zu einer angenehmen Gliederung der Fassaden, die sich konsequent aus der inneren Organisation entwickelt. Auch die grundsätzliche Platzierung der Bibliothek hinter einem attraktiven Eingangsfoyer im Kern des Hauses als Zentrum wurde grundsätzlich positiv beurteilt.
Ein 5. Preis wurde vergeben an Max Dudler aus Berlin. Der Entwurf verfügt über drei aufeinander bezogene Baukörper, die durch ein gemeinsames Sockelgeschoss verbunden sind. Darüber hinaus wurden drei Anerkennungen vergeben an Ferdinand Heide (Frankfurt), ingenhoven architects (Düsseldorf) und das Büro Glass Kramer Löbbert (Berlin).
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Dem Preisgericht gehörten an:
Fachpreisrichter
Prof. Zvonko Turkali, Architekt, Frankfurt am Main (Vorsitz)
Prof. Jórunn Ragnarsdóttir, Architektin, Stuttgart
Prof. Dörte Gatermann, Architektin, Köln
Prof. Ansgar Lamott, Architekt, Stuttgart
Inge Laste, Architektin, HMdF, Wiesbaden
Sabina Freienstein, Architektin, hbm, Frankfurt am Main
Sachpreisrichter
Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, Frankfurt am Main
Irene Bauerfeind-Rossmann, HMWK, Wiesbaden
Guido Brennert, HMdF, Wiesbaden
Thorsten Dettmer, Bauaufsicht, Frankfurt am Main
Thomas Platte, hbm, Frankfurt am Main[/dt_call_to_action]