Heute (6. April) ist der „Tag der körperlichen Aktivität“. Wissenschaftler der Abteilung Sportmedizin am Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität haben gemeinsam mit Kollegen von fünf weiteren Universitäten in einem Konsortium die Dokumente erstellt, die vor kurzem im Ministerium in einem Arbeitsgruppentreffen vorgestellt wurden.
Regelmäßige Bewegung ist gesund: sie senkt das Risiko einer Vielzahl chronischer Erkrankungen, verbessert die Lebensqualität und das Wohlbefinden, verlangsamt altersbedingter Abbauprozesse und trägt zum Erhalt der Unabhängigkeit im Alter bei. Am 6. April feiert die Welt den Tag der körperlichen Aktivität. Die Idee stammt ursprünglich von der Weltgesundheitsversammlung, dem höchsten Entscheidungsorgan der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Delegierten haben 2002 die Mitgliedstaaten aufgerufen, einen Tag im Jahr zu etablieren, an dem die gesundheitsförderliche körperliche Aktivität gefeiert wird. Im gleichen Dokument forderten die Mitgliedstaaten die Generaldirektorin auf, eine globale Strategie für Ernährung, körperliche Aktivität und Gesundheit zu entwickeln. Die globale Strategie sowie weitere Dokumente der WHO und EU wiederum fordern die einzelnen Länder auf, Bewegungsempfehlungen sowie Bewegungsförderungsstrategien auf nationaler Ebene zu erarbeiten und zu verabschieden.
Deutschland war eines der wenigen entwickelten Ländern Europas, welche bis dato keine nationalen Bewegungsempfehlungen und Bewegungsförderungsstrategien hatten. Das Bundesgesundheitsministerium hatte 2015 diese langanstehende Aufgabe in Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes im Auftrag gegeben. Wissenschaftler der Abteilung Sportmedizin (Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer) am Institut für Sportwissenschaften haben gemeinsam mit Kollegen von fünf weiteren Universitäten in einem Konsortium die Dokumente erstellt, die vor kurzem im Ministerium in einem Arbeitsgruppentreffen vorgestellt wurden.
Die Erarbeitung und Verabschiedung der Empfehlungen haben einen hohen gesundheitspolitischen Wert: Das Thema Bewegung und Gesundheit ist nun endgültig ins Blickfeld des politischen und öffentlichen Interesses gerückt.
Die Bewegungsempfehlungen für Erwachsene und Ältere, d.h. Empfehlungen zum Umfang, zur Intensität und zur Art der gesundheitswirksamen Bewegung, basieren auf einer umfassenden Recherche und Analyse der entsprechenden Fachliteratur. Wie die WHO Bewegungsempfehlung und die meisten Nationalen Bewegungsempfehlungen auch, empfiehlt auch das deutsche Dokument ungefähr 150 Minuten wöchentliche Bewegung, merkt aber an, dass auch schon weniger Aktivität deutliche Gesundheitsbenefits mit sich bringen kann. Wichtig ist auch, dass Bewegung nicht unbedingt intensiv sein muss, um die Gesundheit zu fördern. Moderate Intensität, d.h. ein Anstrengungsgrad, bei dem man sich während der Aktivität noch unterhalten kann, reicht auch aus. Die Forscher sprechen heute auch nicht unbedingt vom „Sport“ oder „Training“, sondern propagieren alle Art der Bewegung. Großen Stellenwert wird Bewegung im Alltag beigemessen, diese ist so gut wie jedem zugänglich, kostengünstig und erfordert weder speziellen Kenntnissen noch Ausrüstung. Man sollte versuchen, die sitzend verbrachte Zeit – ob bei der Arbeit, im Verkehr oder zuhause – zu verkürzen oder zumindest regelmäßig zu unterbrechen.
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Weitere Informationen: Dr. Eszter Füzéki, Abteilung Sportmedizin, Goethe-Universität, (069) 798-24443, fuezeki@sport.uni-frankfurt.de
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